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Fledermäuse sind im Kitzinger Land willkommen

Die Träger der Fledermausplakette freuen sich mit Landrätin Tamara Bischof über die Auszeichnung.

Foto: Corinna Petzold

Die Aktion „Fledermäuse willkommen“ vom Bayerischen Landesamt für Umwelt wurde  2004 ins Leben gerufen und wird von den Bürgern gerne angenommen. Die ersten Anerkennungsplaketten im Landkreis Kitzingen konnte bereits im Juli 2006 übergeben werden, nun folgte die achte Veranstaltung.

Landrätin Tamara Bischof betonte in ihrer Rede: "Die Aktion soll dem Fledermausschutz die ihm gebührende positive Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bringen. Fast alle bayerischen Fledermausarten leben als Kulturfolger in der Umgebung des Menschen und sind daher auf Unterschlupfmöglichkeiten in und an Gebäuden angewiesen. Daher werden Personen oder Institutionen ausgezeichnet, die Fledermausvor-kommen an ihren Gebäuden dulden oder sich aktiv für den Schutz dieser Tiergruppe einsetzen."

1500 Fledermausfreunde in Bayern - allein 95 im Kitzinger Land

Fledermausschutz sei ohne großen Aufwand möglich – häufig kostet die Rücksichtnahme überhaupt nichts: Man müsse die nützlichen Insektenfresser nur in seinem Umfeld dulden und bestehende Quartiere erhalten. Die Plakette, an deutlich sichtbarer Stelle angebracht, soll den Beitrag des Gebäudeeigentümers zum Schutz der Fledermäuse zum Ausdruck bringen. "Es gibt große und kleine Plaketten", erklärte Bischof. Nach Vorgaben des Landesamtes für Umweltschutz sind die großen Plaketten für die repräsentativen Gebäude wie Kirchen und Weingüter gedacht. Die Größe der Plakette ist daher kein Maßstab für die Wertigkeit des Fledermausquartiers. Eine Urkunde des Umweltministeriums bekräftigt die Anerkennung und den Dank des Freistaates. Bislang wurden in ganz Bayern schon über 1500 Fledermausfreunde ausgezeichnet.

Wie die Landrätin betonte, biete der Landkreis Kitzingen gegenwärtig erfreulich vielen Fledermäusen einen Lebensraum. Das vorbildliche Engagement zahlreicher Privatpersonen und Institutionen zahle sich hier aus. Bisher haben 67 Interessenten im Landkreis diese Plakette erhalten. "Wenn wir jetzt nochmals 27 Plaketten übergeben, sind es insgesamt 94 Interessenten. Ich finde, dass ist eine stattliche Zahl, die wir auch überwiegend unserem Fledermausbeauftragten, Christian Söder, zu verdanken haben", so die Landrätin.

Die Fledermausplaketten gehen an:

  • Die Communität Casteller Ring  beherbergt im Ordenshaus auf dem Schwanberg ein Wochenstubenquartier. Dieses befindet sich im Kapitelsaal hinter der Holzverkleidung befindet. Im Juni 2015 wurden z. B. im Innenhof 40 Fledermäuse gezählt.  
  • Dr. Achim Leybach hat 6 Fledermauskästen gespendet, die in der Gemarkung Hellmitzheim und zwar im Schindholz aufgehängt wurden.
  • Dr. Klaus Damme hat mit anderen Jägern Fledermauskästen spendiert, die in den Wäldern um Wiesentheid aufgehängt wurden.
  • Sabine und Georg Dürr aus Kaltensondheim beherbergen in der Scheune und im Wohnhaus Fledermäuse. Sowohl der Zugang zum Keller der Scheune als auch der Zugang zum Keller des Wohnhauses werden offen gehalten, damit die Fledermäuse ein- und ausfliegen können.
  • Die Evangelische Kirchengemeinde Hohenfeld hat im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Bergkirche "St. Margarete" in Hohenfeld Einflugöffnungen für Fledermäuse erhalten.
  • Die Evangelische Kirchengemeinde Gnötzheim hat bei den Sanierungsmaßnahmen der Evang. Luth. Kirche "St. Johannes" in Gnötzheim Rücksicht auf das Fledermausvorkommen genommen.
  • Manuela und Michael Feldhäuser aus Krautheim haben im Keller ein Winterquartier für Fledermäuse. Eine Einflugöffnung zum Keller wird daher  von ihnen dauerhaft offen gehalten.
  • Im Mehrfamilienwohnhaus in der Ernst-Reuter-Straße in Kitzingen, das von der Hausverwaltung Schmid betreut wird, befinden sich mehrere Quartiere von Zwergfledermäusen. Es wurden an die 100 Tiere gezählt.
  • Andrea und Manfred Maier beherbergen ihrem Hotel in Kitzingen eine Wochenstube des Braunen Langohrs. Damit die Fledermäuse ungehindert ein- und ausfliegen können, haben sie im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Einflugöffnung geschaffen.
  • Adam Mauckner hat im Keller seines Wohnhauses in Willanzheim Fledermäuse; es handelt sich hier um ein Winterqartier.
  • Der Keller der Sparkassefiliale in Mainbernheim wird im Sommer/Herbst von Einzeltieren des Großen Mausohrs und Langohrs aufgesucht. Um den Fledermäusen auch eine Überwinterung zu ermöglichen, wird der Keller auch im Winter offen gehalten.
  • Bei Erwin Reidelbach hat sich an der Terasse seines Wohnhaus in Mainbernheim die Zwergfledermaus eine Quartier geschafffen.
  • In der Scheune von Helmut Rösch in Mönchsondheim befindet sich Hangplatz eines Einzeltieres.
  • Christian Scheller beherbergt im Keller seiner Scheune in Großlangheim ein Quartier des Langohrs. 
  • Die Stadt Mainbernheim unterstützt den Fledermausgarten im Bereich der Grabengärten in Mainbernheim.
  • Frank Stierhof betreibt einen Erlebnishof in Dornheim und hat hier Fledermauskästen aufgehängt 
  • Die Waldkörperschaft Obernbreit hat Fledermausnistkästen spendiert, die im Obernbreiter Wald aufgehängt wurden.
  • Die Inhaber des Weingutes Olinger in Iphofen haben am Wirtschaftsgebäude Fledermauskästen aufgehängt und im Weinberg auf 100 m² Saatmischung für Nachtfalter ausgesät.
  • Die Familie von der Tann  beherbergt im Wirtschaftsgebäude ihres Weingutes in Iphofen ein Quartier der Fransenfledermaus. Zusätzlich zum Quartier wurden auch Fledermausnistkästen aufgehängt.
  • Ute Würfel hat in ihrem Wohnhaus in Kitzingen unter dem Dach und über der Terasse ein Wochenstubenquartier. Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um die Fransenfledermaus.
  • Heinz Zippelius hat am Schwanberg Fledermauskästen aufgehängt, die er regelmäßig reinigt. Für die Nistkästen hat er auch Paten gesucht. (2017 wurde er für sein Engagement im Bereich Schwanberg mit dem 3. Umweltpreis des Landkreises Kitzingen ausgezeichnet).        
  • Bei Bernd Hartmann aus Nenzenheim haben die Fledermäuse ein Wochenstubenquartier unter der Holzschalung über dem Eingangsbereich der Schreinerei eingerichtet.
  • Roland Hemberger beherbergt in seinem Weingut in Rödelsee das Graue Langohr und hat deshalb Fledermauskästen aufgehängt und im Bereich des Weingutes auch eine Saatmischung für Nachfalter ausgesät.
  • Horst Pfeiffer besitzt in Schwarzenau einen alten Bierkeller in dem sich ein Winterquartier für Langohren befindet. Damit die Tiere ungehindert ein- und ausfliegen können hat er in der neuen Kellertür eine Einflugöffnung geschaffen.
  • Am Balkon der Wohnung von Frau Englert  in der Ziegelbergstraße in Kitzingen befindet sich ein Quartier des Großen Mausohrs.
  • Im Eingangsbereich des Wohnhauses als auch im Wirtschaftgebäude des Weingutes Gamm aus Markt Einersheim befinden sich Fledermausquartiere. Diese werden auch regelmäßíg gereinigt.
  • In den Hohlblocksteinen der Scheune sowie teilweise auch unter den Firstziegeln des Wohnhauses von Thomas Zink aus Nenzenheim finden Fledermäuse Unterschlupf.
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