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Konkrete Vorhaben zur weiteren Verbesserung des ÖPNV

Mit dem Zug von Volkach nach Würzburg, Busse im Stundentakt, ein Familienticket für 9,90 Euro im Verkehrsverbund Mainfranken und ein Mobilitätskonzept für den gesamten Landkreis – all dies sind keine Visionen für die Zukunft, sondern konkrete Vorhaben, die bereits auf den Weg gebracht wurden.

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist nicht nur vor dem Hintergrund des Klimawandels eines der wichtigsten Themen der Zukunft, "es geht auch um gleichwertige Lebensbedingungen für Stadt und Land", betont Landrätin Tamara Bischof. Deshalb ist der Landkreis Kitzingen bereits seit 2016 als einziger Landkreis in  Bayern Mitglied in gleich zwei Verkehrsverbünden, dem VGN Richtung Nürnberg und dem VVM Richtung Würzburg.

Viele Stellschrauben werden gedreht

Aktuell wird an vielen Stellschrauben gedreht, was den Öffentlichen Personennahverkehr betrifft: Künftig soll es unter anderem einen Stundentakt der Busanbindung für Orte über 500 Einwohner geben. Auf einigen Linien wurde dies bereits umgesetzt, es kann aber erst nach und nach realisiert werden, nämlich immer dann, wenn Buskonzessionen auslaufen. Flächendeckend Stundentakt So wird es zum Beispiel ab 2024 den Stundentakt von Volkach nach Kitzingen geben, ebenso von  Schwarzach nach Kitzingen bzw. Volkach. In Dettelbach (voraussichtlich mit Brück, Schernau, Euerfeld, Bibergau und Effeldorf) ist noch im Jahr 2020 eine bessere Anbindung Richtung Würzburg geplant. Falls aus dem Mobilitätsfonds des Freistaates Bayern genügend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, soll auch im Raum Marktbreit bereits 2020 eine Verdichtung des Fahrtenangebots erfolgen, ebenso zwischen Wiesentheid und Kitzingen.

"Unser Ziel ist es außerdem, dass wir ab 1. Januar 2026 mit dem Zug von Volkach nach Würzburg fahren können", betont Bischof. Die Reaktivierung der Mainschleifenbahn werde zusätzlich ebenfalls Verbesserungen für den Raum Volkach und Dettelbach nach sich ziehen. Auch die Steigerwaldbahn gilt es im Blick zu behalten, hier steht eine Potenzialanalyse durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft an. Parallel dazu laufen weitere Verbesserungen über den Mobilitätsfonds: Der Freistaat Bayern bietet den Verkehrsverbünden, vorerst begrenzt auf fünf Jahre, eine millionenschwere Förderung an – vorausgesetzt, sie beteiligen sich mit derselben Summe. Familienticket nach Würzburg Geplant sind das elektronische Ticket, die Digitalisierung der Haltestellen, Abschaffung des Großwabenzuschlages
sowie ein Familienticket Richtung Würzburg für 9,90 Euro. Aktuell kostet eine Tageskarte von Kitzingen nach Würzburg und zurück 24,90 Euro – ein Preis der das Auto trotz hoher Parkgebühren wesentlich attraktiver erscheinen lässt. "Das muss sich ändern", betont die Landrätin.

Gut ausgebauetr ÖPNV kostet Geld

Mit einer Zweidrittelförderung durch den Freistaat Bayern soll bereits dieses Jahr das sogenannte 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler eingeführt werden.
Klar ist aber: Ein gut ausgebauter ÖPNV kostet Geld und wird dem Landkreis auch in Zukunft mehr Geld kosten. Im Jahr 2002 lag der Gesamtaufwand für den ÖPNV bei 618 000 Euro und der Eigenanteil bei 38 Prozent. 2019 betrug der Gesamtaufwand für den ÖPNV bereits 2,1 Millionen und der Eigenanteil des Landkreises lag bei 45 Prozent. "Der ÖPNV ist mir lieb und teuer und wir werden hier auch in Zukunft Mehrausgaben einrechnen müssen", erklärt die Landrätin.

Bei uns auf dem Land sind künftig auch kreative und individuellere Lösungen gefragt, wie kleinere Busse, Anruf-Sammeltaxen, Mitfahrzentralen, die über Apps gesteuert werden, Rufbusse und vieles mehr.