Tipps und Tricks zum nachhaltigen Handeln
Viele Menschen möchten gern nachhaltiger leben, wissen aber nicht, welche konkreten Möglichkeiten es gibt. Oftmals sind wir uns gar nicht mehr darüber bewusst, was und wie wir in unserem Alltag handeln. Hier reicht es meist schon, wenn wir z.B. anfangen unser Müll- oder Einkaufsverhalten zu hinterfragen.
Als ersten Einstieg und weiteren Impuls für Sie stellen wir auf dieser Seite einige praktische Tipps für ein nachhaltigeres Leben vor.
Tipps und Tricks
Nachhaltig Grillen
Welche Holzkohle?
Oft stammt Holzkohle aus Südamerika oder Afrika. Dabei gibt es Holzkohle aus heimischen Buchenwäldern, die das PEFC- oder FSC-Gütesiegel tragen. Sie stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die Rücksicht nehmen auf Biodiversität, den Erhalt des Lebensraumes Wald und die gerechte Entlohnung qualifizierten Forstpersonals.
Grillanzünder?
Statt chemischen Grillanzündern können einfache Holzspäne mit Wachsüberzug verwendet werden. Vorgepresste Anzünder aus Holz gibt es bereits im Baumarkt zu kaufen.
Alternativen zu Alu-Folie?
Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass unbeschichtete Aluminiumschalen beim Erhitzen Schadstoffe ans Essen abgeben. Um den Käse, das Gemüse oder was man sonst gerne in und auf die Alufolie packt zu schützen, legt man am besten etwas Backpapier dazwischen. Nachhaltiger ist es aber natürlich komplett auf die Alufolie zu verzichten und bspw. auf feste Grillschalen aus Edelstahl zurückzugreifen.
Fleisch… und was noch?
Die konventionelle Erzeugung von Fleisch geht mit vielen Beeinträchtigungen für die Umwelt einher. Zudem enthält es mittlerweile immer häufiger Antibiotikarückstände. Daher sollte es wenigstens Biofleisch sein, das auf den Grill kommt. Aber nicht nur Fleisch ist grilltauglich: So gut wie jede Gemüseart kann über dem Feuer gebraten werden. Den eigenen Ideen sind hier kaum Grenzen gesetzt. Eine gut gewürzte Marinade gibt dem Gemüse mehr Geschmack. Tipp: Wenn man härteres und knolliges Gemüse vorher blanchiert, schmeckt es besser.
Die klassischen Alternativen zu Fleisch dürfen natürlich auch nicht vergessen werden: Grillkäse und Tofu schmecken ebenfalls sehr lecker. Weitere Informationen zum nachhaltigen Grillen gibt es hier.
Alternativen zu Plastik
Plastik benötigt mehrere hundert Jahre bis es sich vollständig zersetzt hat. Mikroplastik im Meer stellt mittlerweile eine der größten Umweltverschmutzungen der Erde dar. Plastikverpackungen sind zwar bislang noch überall gang und gäbe und daher schwer vermeidbar, dennoch gibt es einige einfache Alternativen:
- Brotzeitflaschen und -dosen aus Edelstahl
- Getränkeflaschen aus Glas und Edelstahl
- Edelstahldose zum Metzger mitbringen und dort befüllen lassen
- Spüllappen aus Baumwolle
- Feste Seife statt Flüssigseife in der Plastikflasche
Diese Liste kann selbstverständlich unbegrenzt fortgesetzt werden. Mittlerweile gibt es ganze Bücher über ein Leben ohne Plastik bzw. ohne Müll. Leider bleibt es immer noch eine Herausforderung, Plastik im Alltag zu vermeiden. Aber vielleicht haben Sie Lust, sich dieser zu stellen: Wie viel Plastik schaffen Sie durch andere nachhaltigere Materialien zu ersetzen?
Öfter mal das Rad nehmen
Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen bei uns im Landkreis zeigen, trifft man überall auf Rad-Touristen. Zu Recht, haben wir doch wunderschöne Landschaften mit einem gut ausgebauten Radwegenetz. Mit Fahrradanhänger oder Fahrradtaschen und vielleicht sogar einem E-Bike kann man bequem zum Einkaufen oder auf die Arbeit fahren.
Woher kommt mein Essen?
Regionales Gemüse hat eine kürzere Strecke im LKW hinter sich gebracht und somit weniger CO2 ausgestoßen. Kauft man nur regionales und saisonales Gemüse, bedeutet das auch, dass wir wieder die Jahres- und die Erntezeiten der unterschiedlichen Gemüsesorten wahrnehmen. Auf diese Weise wird der Speiseplan wieder abwechslungsreich: das ganze Jahr Tomaten essen, kann jeder. Welches Gemüse gibt es bei uns im Winter? Kohl, Pastinaken, Lauch, Karotten, Rote Beete, Feldsalat, Kartoffeln, …. Eine köstliche Vielfalt wartet auf Sie.
Wildbienen fördern
Es gibt immer weniger Insekten und damit auch Bienen, die unsere Blüten bestäuben und für eine reiche Ernte sorgen. Ursachen dafür sind unter anderem die häufige Verwendung von Spritzmitteln, aber auch den Verlust von Lebensraum und Futterpflanzen.
Wildbienen fördern können Sie zum Einen, indem Sie Bio-Lebensmittel kaufen, für die keine Spritzmittel verwendet wurden. Und zum Anderen indem Sie Ihren Garten oder Balkon für Wildbienen attraktiv machen.
Folgende Blumen sehen schön aus und bieten zudem Nahrung für die Bienen:
Im Frühling: Apfel, Birne oder Pflaumenbäume, Primel, Hyazinthen, Goldlack und Akelei
Im Sommer: Schafgarbe, Lavendel, Mohn, Katzenminze aber auch die Hundsrose und blühende Kräuter wie Thymian, Salbei und Oregano
Im Herbst: Sedum, Astern, Dahlien und diverse Ziersalbei-Sorten
Lebensraum für Wildbienen sind trockene Erdlöcher, verrottendes Holz und abgestorbene Pflanzenstängel, in denen sich ein Hohlraum bildet. Also abgestorbene Pflanzen bitte erst im Frühjahr abschneiden, so dass Bienen – und andere Insekten – darin überwintern können.
Nachhaltiges Leben besteht natürlich aus mehr als diesen einigen Tipps. Wir bemühen uns, diese Liste fortzuschreiben und Ihnen in unserer laufenden Projektarbeit weitere nützliche und praxisnahe Infos bereitzustellen.
Eine umfassende Info-Datenbank mit Umwelt-Tipps für den Alltag finden Sie auf der Internetseite des Umweltbundesamtes.