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Heute Nacht ist Johannisnacht, Mittsommer, das bedeutet lange Tage und sehr kurze Nächte. Viele Pflanzen führen „Johannis“ im Namen, weil sie jetzt reifen oder blühen: Johannisbeeren, Johanniskraut, Johannisnüsse. Johannisnüsse? Das sind die knallgrünen Walnüsse, die fast nur aus der grünen Schale bestehen.
Letzte Woche hatte ich Euch erklärt, wie man ganz leicht von der Hand in den Mund leben kann. Diese Woche geht es um ein Rezept, das ist so kompliziert und alles dauert so lange. Es geht um „Schwarze Nüsse“, die in manchen Gegenden eine Spezialität sind. Lasst Euch von einem Erwachsenen helfen, denn es wird heiß hergehen. Zieht zum Arbeiten Gummihandschuhe an, denn sonst sind auch Eure Finger schwarz, und los geht es:
Zuerst erntet Ihr einige grüne Walnüsse, für’s erste so 500 Gramm. Legt die Nüsse in eine Schüssel (aus Glas oder Porzellan) mit viel kaltem Wasser und durchstecht sie unter Wasser mehrfach mit einer langen Nadel. Neun Tage bleiben die Nüsse im Wasser liegen, doch muss dieses täglich gewechselt werden, ein- oder zweimal.
Am zehnten Tag übergießt Ihr sie mit kochendem Wasser und lasst es ablaufen. Dabei werden die Früchte von der restlichen Gerbsäure befreit. Inzwischen kocht Ihr für 500 Gramm Nüsse 500 Gramm Zucker mit 1/4 Liter Wasser bei schwacher Hitze auf, bis sich der Zucker aufgelöst hat und diese Flüssigkeit klar ist und Fäden zieht. Dazu gebt Ihr nun die Nüsse und kocht sie, bis sie schwarz und weich sind. Mit einem Löffel werden die Nüsse dann in Gläser oder einen Steinguttopf gelegt. Darüber gießt Ihr den dick aufgekochten Sirup. Sobald Nüsse und Sirup erkaltet sind, bindet Ihr das Behältnis mit einem Stofftuch zu.
Mindestens sechs Wochen müssen die Schwarzen Nüsse ziehen. Am besten sollen sie erst nach zwei bis vier Jahren schmecken, dann sollen sie geschmacklich ihren Höhepunkt erreicht haben. Man isst sie zu gekochtem Fleisch, zu Wild oder wie Konfekt und zu Nachspeisen. Als Beilage sollte man sie immer in möglichst feine Scheibchen schneiden. Pro Person nimmt man eine halbe bis maximal eine Nuss.
Ich habe selber keine Ahnung, wie die Johannisnüsse schmecken werden. Ich werde heute anfangen, sie zum ersten Mal zu kochen. Ich will sehen, wie die Nüsse langsam schwarz werden. Ich möchte wissen, wie sie schmecken. Wer mitmachen will, wer mir von seinen Versuchen erzählen will oder wer Wünsche oder Fragen hat, kann mir mailen: gartenkobold@kitzingen.de. Euch nusslosen Lesern wünsche ich lange unbeschwerte Sommertage! Wer weiß, vielleicht dürft Ihr auch mal von unseren Schwarzen Nüssen kosten.
Euer Gartenkobold,
der Blumuckl
Landratsamt Kitzingen
Kaiserstraße 4
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