Februar-Gartentipps
Frühlingsbote Huflattich
Woher hat der Huflattich seinen Namen?
Es ist zwar in den letzten Tagen noch ganz schön kalt geworden,
aber trotzdem habe ich schon die ersten Frühlingsblumen gesichtet.
In meinem Garten blühen gelbe Winterlinge,
weiße Schneeglöckchen und blaue und gelbe Krokusse.
Auf eine Frühlingsblume freue ich mich immer ganz besonders.
Zum einen weil sie schön aussieht und zum anderen, weil mir ihr Name so gut gefällt.
Die Pflanze trägt den Namen Huflattich.
Ein seltsames Wort, findet ihr nicht auch?
Der Huflattich hat eine gelbe Blüte, die ein bisschen so aussieht wie Löwenzahn.
Sie kommt so gegen Ende Februar oder Anfang März zum Vorschein.
Zu dieser Zeit freuen sich die Insekten über jede Blüte, die ihnen Nahrung bietet.
Wenn es aber kalt ist oder regnet, dann werden die Blüten zusammengeklappt, um sie zu schützen.
Huflattich wächst am liebsten dort, wo es ein bisschen steinig und schön warm und sonnig ist,
also zum Beispiel in Steinbrüchen oder auf Schotterwegen.
Das Besondere am Huflattich ist der Stängel.
Er sieht aus, als ob er Schuppen wie ein Fisch hätte.
Daran kann man ihn übrigens auch gut vom Löwenzahn unterscheiden,
der ja ganz glatte Stiele hat.
Will man den Huflattich an den Blättern erkennen, muss man aber warten, bis die Blüten verwelkt sind. Denn die kommen erst dann heraus, wenn die Blüten schon wieder verschwunden sind.
Die Blätter haben dem Huflattich auch seinen Namen gegeben.
Sie sollen nämlich hufeisenförmig sein.
Na ja, ich finde zwar, dass sie eher die Form von einem Herz haben, aber schön sind sie trotzdem.
Ihre Unterseite ist mit einem grauen, filzigen Flaum bedeckt, der sie ganz weich macht.
Da könnte man glatt Gartenkobolde drin einwickeln.
Bis nächste Woche
Euer Gartenkobold
Und wer Wünsche oder Fragen hat, kann mir mailen: gartenkobold@kitzingen.de
Edle Früchte
Was versteht man unter 'Veredeln'
Darf ich vorstellen: Das ist Jakob Fischer.
Den mag ich richtig gerne.
Auf ihn freue ich mich das ganze Jahr über, bis er im Herbst endlich da ist.
Er ist schon über zwanzig Jahre alt und wohnt in meinem Garten.
Denn Jakob Fischer ist ein Apfel, genauer gesagt, die Sorte eines Apfels.
Es gibt in Deutschland allein über 2000 verschiedene Apfelsorten.
Denn ein Apfel ist nicht einfach ein Apfel.
Manche sind schon im August reif und ganz saftig, andere kann man erst im Oktober genießen.
Die einen sind süß und saftig, die anderen eher säuerlich.
Einige Apfelsorten kann man den ganzen Winter über im Keller lagern, manche müssen dagegen gleich gegessen werden.
Wenn ihr in euerem Garten einen Apfelbaum pflanzen wollt, könnt ihr euch eine bestimmte Sorte aussuchen. Vielleicht habt ihr auch schon einmal gehört, dass der Apfelbaum ‚veredelt‘ wurde.
Das klingt ja fast so, als ob dann Edelsteine am Baum wachsen.
Aber nein, ganz so ist es nicht.
‚Veredeln‘ bedeutet, dass zwei verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften
zu einer zusammenwachsen.
Warum macht man das dann bei einem Obstbaum?
Nun, wenn man einen hübschen Baum hat, der zwar kräftig wächst, aber nur wenig Früchte trägt, dann kann man Zweige eines anderen Apfelbaumes, der immer sehr schöne und viele Früchte hat,
mit diesem Baum verbinden.
Dazu werden – ganz grob gesagt - dünne Zweige des einen Baumes in die Rinde des anderen Baumes gesteckt. Dann kann der Baum zwar kräftig weiter wachsen, aber er bekommt eine schöne Krone mit vielen leckeren Früchten dran.
Man braucht ein bisschen Geschick und auch Erfahrung, bis man die richtige Technik beherrscht.
Natürlich kann man sich den Obstbaum auch in der Baumschule kaufen, der wurde dort schon ‚veredelt‘.
Manche Gärtner, die das Veredeln gut können, setzen auf einen Baum gleich zwei andere Sorten auf, dann entwickelt sich auf der einen Hälfte der Krone zum Beispiel gelbe Äpfel, auf der anderen Hälfte dagegen rote.
Das Veredeln von Obstbäumen hat man schon in der Antike gemacht,
seit dem Mittelalter kennt man das auch bei uns.
So konnten sich bis heute verschiedene Apfelsorten erhalten, die schon sehr alt sind und früher nur in ganz bestimmten Gegenden angebaut wurden.
Natürlich veredelt man auch andere Obstbäume wie zum Beispiel Birnen, Kirschen, Pflaumen usw.
Mein Freund Jakob Fischer aber ist ein saftiger Apfel,
der im September reif wird und sehr gut schmeckt.
Das ist mir edel genug.
Bis nächste Woche
Euer Gartenkobold
Und wer Wünsche oder Fragen hat, kann mir mailen: gartenkobold@kitzingen.de
Was sind eigentlich Bauernregeln?
‚Fällt im Fasching Schnee, rufen die Apfelbäum‘ Juchhe‘.
Na ja, wenn es unbedingt an Fasching schneien sollte, hätte ich zwar nichts dagegen,
aber warum sollen sich die Apfelbäume dann so freuen?
Diesen Spruch habe ich in einem Kalender gelesen.
Dort stehen immer ‚Bauernregeln‘ drin.
Doch was haben fröhliche Apfelbäume mit Bauern zu tun?
Nun, die Landwirte sind ja sehr davon abhängig wie das Wetter wird.
Sie müssen den richtigen Zeitpunkt erwischen, an dem gesät und geerntet wird.
Deshalb haben die Bauern schon vor vielen hundert Jahren, als es noch lange kein Fernsehen mit Wettervorhersage gab, das Wetter beobachtet.
Daraus hat man dann versucht, Regeln abzuleiten.
Wenn es zum Beispiel immer an einem bestimmten Tag regnete und es im gleichen Jahr darauf einen besonders heißen Sommer gab, dann schrieb man das auf.
Und damit es sich die Leute besser merken konnten, machte man häufig einen Reim daraus.
Für heute, den 5. Februar habe ich diese Bauernregel gefunden:
‚Ist Agathe klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell‘.
Jetzt kommt sogar noch eine Agathe ins Spiel, wer ist das nun wieder?
Auch diese Frage ist nicht schwer.
Wie ihr ja vielleicht wisst, ist im Kalender jeder Tag einem Heiligen gewidmet.
Der 6. Dezember zum Beispiel dem heiligen Nikolaus.
Am 5. Februar ist der Tag der heiligen Agathe. Wenn es an diesem Tag also klares, helles Wetter hat, dann hat man wohl häufig beobachtet, dass es noch ziemlich lange danach winterlich kalt geblieben ist.
Allerdings ist diese Art der Wettervorhersage ziemlich ungenau, und viele Bauernregeln haben mit dem tatsächlichen Wetter nichts zu tun.
Denn dass das Wetter an einem ganz bestimmten Tag dafür verantwortlich sein soll, wie sich die nächste Jahreszeit oder gar die Ernte entwickeln wird, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Einige Bauernregeln sind aber dennoch ganz nützlich.
estimmt kennt ihr den Spruch: ‘Abendrot – Schönwetterbot‘.
Tatsächlich ist es so, dass ein schönes Abendrot ohne dunkle Wolken am Himmel meistens gutes Wetter für den nächsten Tag ankündigt.
Eine Bauernregel aber stimmt ganz sicher:
‚Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist‘.
Ich halte auf jeden Fall schon einmal Ausschau nach den ersten blühenden Frühlingsboten.
Egal, was die Bauernregeln sagen.
Bis nächste Woche
Euer Gartenkobold
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Können Zaubernüsse zaubern?
Zaubernüsse – ich bin ganz begeistert davon!
Den ganzen Garten haben sie schon verzaubert.
Morgens waren sie plötzlich da. Obwohl es kalt draußen ist.
Denn sobald die Sonne scheint, beginnen sie zu leuchten, toll ist das.
Was man mit Zaubernüssen machen kann?
Nun, man kann sie bewundern und sich dran freuen.
Natürlich kann man sich auch etwas wünschen.
Ob es mit der Erfüllung auch klappt, weiß ich nicht so genau.
Das Spannendste bei der Zaubernuss ist aber, dass sie zaubern kann.
Doch wirklich. Wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, ist die Zaubernuss ein Strauch.
Und jeder Strauch hat Blüten.
Die von der Zaubernuss sind ganz besonders, sie sehen nämlich aus wie kleine gelbe oder rote Spinnen mit langen, dünnen Beinen.
Und diese Spinnen, nein - diese Blüten erscheinen im Winter!
Manche schon im Januar, die meisten dann im Februar.
Sogar Frost vertragen die.
Und jetzt kommt es: Die Zaubernüsse zaubern ihre Blüten auf, wenn die Sonne scheint.
Wunderbar sieht das aus.
Leuchtend gelb oder rötlich recken sie ihre Spinnenbeinchen in die Luft.
Dazu verströmen sie auch noch einen bezaubernden Duft!
Sobald aber Kälte, Regen oder Schnee drohen, werden die Blütenblätter flugs wieder zusammengerollt. Und plötzlich sieht der Strauch aus, als ob er noch eine Weile brauchen würde, bis er blüht.
Wird das Wetter wieder besser, tut er so, als sei nichts gewesen und blüht munter weiter.
Damit aber nicht genug. Im Herbst wird es dann richtig unheimlich.
Denn dann gibt die Zaubernuss seltsame Geräusche von sich!
Die stammen dann nicht etwa von Zauberern, die in der Zaubernuss sitzen, sondern von den reifen Fruchtkapseln.
Die springen nämlich auf und schleudern ihre schwarzen Samen so kräftig in die Gegend, dass sie ein paar Meter weit fliegen.
Und dabei entstehen dann diese komischen, knackenden Geräusche.
Eine Pflanze, diezauberhaft aussieht, gut duftet und auch noch Krach macht.
Kein Wunder, dass sie Zaubernuss heißt!
Bis nächste Woche
Euer Blumuckel
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Frühjahrsputz bei den Zimmerpflanzen
Neue Töpfe für die Pflanzen
So, der Fasching ist vorbei, es wird Zeit, die Luftschlangen wieder wegzunehmen.
Während ich mit dem Frühjahrsputz begonnen habe, ist mir aufgefallen, dass meine Zimmerpflanzen auch ganz staubig sind und gar keinen frischen Eindruck mehr machen.
Da muss ich unbedingt etwas tun, denn offenbar gefällt den Zimmerpflanzen der lange Winter nicht.
Kein Wunder, die meisten von ihnen kommen schließlich aus tropischen Ländern, dort ist es sonnig und warm und die Luft ist so feucht, wie in einem Gewächshaus.
Bei uns auf dem Fensterbrett ist das natürlich ganz anders.
Besonders im Winter, wenn die Sonne nicht so lange scheint und die Luft in unseren Räumen ganz trocken ist.
Deshalb werde ich meine Pflanzen etwas verwöhnen.
Zunächst sehe ich mir einmal die Blumentöpfe an.
Wenn ich merke, dass sie zu klein für die Pflanzen geworden sind, muss ich größere Töpfe besorgen.
Denn nur so können sich die Wurzeln der Pflanze weiterentwickeln und genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Der neue Topf sollte aber nur eine Nummer größer sein als der alte.
Zum Umtopfen brauche ich außerdem frische Erde.
Die versorgt die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen, deshalb achte ich darauf, wirklich gute Erde zu kaufen.
Nun suche ich mir einen Platz, an dem es ruhig ein bisschen schmutzig werden darf.
Dort breite ich eine alte Zeitung als Unterlage aus.
Dann nehme ich die Pflanzen, die umgetopft werden sollen und ziehe sie vorsichtig aus dem Gefäß heraus.
Manchmal muss man den Topf dazu umdrehen und etwas auf den Boden klopfen, dann löst sich die Pflanze leichter.
Das neue Gefäß fülle ich zuerst mit etwas frischer Erde, auf die ich die Pflanze setze.
Nun lasse ich an den Rändern die neue Erde einrieseln, bis der Topf gefüllt ist.
Fast fertig. Denn jetzt muss die Pflanze noch angegossen werden.
Damit das ganze Wasser nicht wieder heraus fließt, drücke ich die Erde am Rand ein bisschen fest – dann entsteht ein ‚Gießrand‘, wie der Gärtner sagt.
Aber auch die Pflanzen, die nicht umgetopft werden müssen, freuen sich über ein bisschen Pflege.
Ihre Blätter sollten wenigstens vom Staub befreit werden.
Das geht am besten mit einem feuchten Lappen, mit dem man vorsichtig die Blätter abstreift.
Man kann die Pflanzen auch in der Badewanne abbrausen.
Achtet dabei aber darauf, dass der Wasserstrahl nicht zu kalt und zu kräftig ist.
Außerdem soll nicht die ganze Erde aus dem Topf heraus geschwemmt werden.
Meine Zimmerpflanzen fühlen sich nach so einem Frühjahrsputz immer viel wohler und sehen auch viel frischer aus.
Bis nächste Woche
Euer Blumuckel
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Fasching bei den Blumen
Wir machen weiße Blumen bunt
Im Februar liegt der Garten ja immer noch im Winterschlaf.
Deshalb beschäftigen wir uns heute wieder einmal mit den Blumen für drinnen.
Und weil ja bald Fasching ist, möchte ich euch verraten, wie ihr selbst ganz leicht die Farbe von Blumen verändern könnt.
Nein, nicht mit Anmalen, das würde den Blumen nicht gut bekommen. Ich kenne eine viel bessere Methode.
Am besten funktioniert es mit weißen Blumen.
Besonders gut eignen sich Tulpen, die es ja jetzt gerade überall gibt.
Nelken oder andere Blumen sind natürlich auch möglich.
Und schon geht es los mit dem Faschingsspaß für Blumen.
Ihr braucht außerdem dazu: zwei verschiedene Lebensmittelfarben, zwei Gläser und ein Messer oder eine Nadel.
Zuerst nehmt ihr euch die Blume vor.
Dabei wird es etwas knifflig, am besten lasst ihr euch von einem Erwachsenen helfen.
Denn der Stängel muss ungefähr bis zur Mitte in zwei Hälften geteilt werden.
Das geht entweder mit einem Messer oder mit einer Nadel.
Achtet darauf, dass die obere Hälfte des Blumenstiels verbunden bleibt.
Nun füllt ihr die beiden Gläser mit Wasser.
In jedes Glas kommt eine andere Lebensmittelfarbe
(Je mehr Farbe ihr verwendet, desto kräftiger wird das Ergebnis).
Dann stellt ihr die eine Hälfte des Stängels in das eine und die andere Hälfte in das zweite Glas.
Ab jetzt braucht ihr nur noch ein bisschen Geduld.
Aber schon nach ein bis zwei Tagen werdet ihr feststellen, dass auch bei den Blumen der Fasching begonnen hat.
Denn die Blüte, die vorher weiß war, wird plötzlich zweifarbig sein.
Wie das funktioniert?
Alle Pflanzen saugen Wasser und Nährstoffe aus der Erde.
Das tun sie aber nicht etwa mit einem Saugrüssel, sondern mit Röhren, die in ihrem Inneren verlaufen.
Über diese Röhren werden Wasser und Nährstoffe bis zu den Blüten und Blättern transportiert.
Mit Farbe und dem geteilten Stängel kann man das eben ganz gut sichtbar machen.
Wenn in einem Glas rote Farbe war, werden die Röhren in diesem Teil des Stieles rotes Wasser in die Blüte transportieren.
Wohin diese Röhren führen, kann man daran sehen, welcher Teil der Blüte dann rot wird.
Steht die andere Hälfte des Stieles zum Beispiel in blauem Wasser, dann transportieren diese Röhren eben die blaue Farbe bis in die Blüte.
Das bedeutet, dass der andere Teil der Blüte von den blauen Röhren versorgt wird.
Somit wird dieser Teil blau.
Das hört sich vielleicht etwas kompliziert an, aber wenn ihr dieses kleine Experiment ausprobiert, werdet ihr sehr schnell verstehen, wie es funktioniert.
Und wenn ihr in einem Blumenladen plötzlich blaue Tulpen seht, dann wisst ihr, wie die zustande gekommen sind. Denn Tulpen gibt es zwar in vielen Farben, aber nicht in Blau. Aber es ist ja bald Fasching.
Bis nächste Woche
Euer Blumuckel
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Sommer auf der Fensterbank
Wir säen Sommerblumen aus
Der Winter hat den Garten noch fest im Griff.
Doch langsam kann ich schon beginnen, an den Sommer zu denken.
Obwohl es draußen noch kalt ist.
Denn viele Blumen, die im Sommer blühen sollen, möchten jetzt schon ausgesät werden.
Natürlich nicht draußen, dort ist es noch zu kalt.
Aber im warmen Zimmer, auf der Fensterbank, hat es genau die Temperatur, in der die Samen vieler Sommerblumen zu Keimen beginnen.
Wenn sie nämlich jetzt schon zu kräftigen Pflänzchen heranwachsen können, haben sie die besten Startbedingungen, wenn sie dann im Frühsommer in den Garten gepflanzt werden.
Das gilt auch für viele Gemüsesorten, die es gerne warm haben.
Deshalb habe ich mir schon einige Päckchen mit Samen gekauft.
Löwenmäulchen, Gartennelken, Gauklerblumen und eine Kletterpflanze namens Glockenrebe.
An Gemüse möchte ich Tomaten, Auberginen und Paprika aussäen.
Auf den Samenpäckchen steht immer genau drauf, welche Pflanzen zu welcher Zeit ausgesät werden sollen.
Zum Säen habe ich mir flache Kisten besorgt und diese mit Aussaaterde gefüllt.
In normaler Gartenerde hätten es die Samen schwer, sie eignet sich nicht so gut dafür.
Die Erde in den Kisten streiche ich schön glatt, der Gärtner nennt das ‚Saatbett‘.
Und schon kann es richtig losgehen.
Ich teile mir den Platz in den Kisten so ein, dass jede Samenart ein Feld bekommt.
Denn nicht alle Samen keimen gleich schnell.
Paprika oder Auberginen brauchen zum Beispiel ein bisschen länger als Löwenmäulchen.
Außerdem muss ich ja später beim Auspflanzen in den Garten wissen, was aus welchem Pflänzchen werden soll.
Die Samen streue ich dann vorsichtig auf der Aussaaterde aus und drücke sie ganz leicht hinein.
Mit einer Blumenbrause oder einem Wasserzerstäuber werden die Körnchen jetzt gut durchfeuchtet.
Aber vorsichtig! Die Samen sollen nicht schwimmen!
Für ein besonders gutes Klima zum Keimen spanne ich nun eine Folie über die Aussaatkästen.
Darunter bleibt die Luft so schön warm und feucht, wie in einem Gewächshaus.
Ab jetzt kann man gut beobachten, wie die Samenkörner aufquellen, größer werden und bald die ersten grünen Spitzen zeigen werden.
Sehr spannend! In wenigen Wochen sind dann kleine Pflänzchen herangewachsen, die für die Aussaatkisten langsam zu groß sind.
Je nach Wetter können dann einige Sommerblumen schon nach draußen gepflanzt werden.
Tomaten, Paprika und Auberginen möchten aber bis nach den Eisheiligen, das ist Mitte Mai, drinnen bleiben.
Sie müssen dann in kleine Töpfe umgepflanzt werden, wenn sie in der Saatkiste zu groß geworden sind.
Viel Spaß beim Aussäen. Das macht den langen grauen Winter ein bisschen grüner.
Euer Blumuckel
Und wer Wünsche oder Fragen hat, kann mir mailen: gartenkobold@kitzingen.de
Veilchen
Leckere kleine Blume mit großem Duft
Manchmal, wenn ich draußen durch den Garten streife, kann ich schon den Frühling riechen.
Doch wirklich! Die Tage werden wieder länger und immer öfter habe ich das Gefühl, dass es nach Erde und nach Blumen riecht.
Obwohl die Frühlingsblumen noch nicht blühen.
Ganz besonders freue ich mich immer auf die Veilchen.
Wenn die blühen, dann duftet es!
Diese violetten Blümchen findet man fast überall. Im Wald, im Garten oder auf der Wiese.
Das Veilchen ist nämlich nicht besonders anspruchsvoll.
Es liebt den lichten Schatten am Rand von Gehölzen.
Und es ist sehr gesellig. Meistens wächst es in größeren Gruppen zusammen an einem Fleck.
Und so eine Ansammlung von Veilchenblüten kann duften, dass man nur noch schnuppern möchte.
Man kann sich natürlich auch einen Strauß Veilchen aus dem Garten pflücken,
in die Vase stellen und sich so den Frühlingsduft ins Zimmer holen.
Leider halten die Blüten nicht besonders lange.
Aber wusstet Ihr, dass man Veilchenblüten auch essen kann?
Natürlich nur, wenn Ihr ganz sicher seid, wie Veilchen aussehen.
Außerdem sollten die Blüten vorher gewaschen werden.
Dann könnt Ihr zum Beispiel Euer Butterbrot damit belegen.
Sehr lecker ist auch eine Blütenbutter aus Veilchen.
Dazu nimmt man ein paar Esslöffel Veilchen auf 250 g Butter.
Die weiche Butter vermengt man nun vorsichtig mit den Blüten.
Nach einer Weile hat die Butter dann das Aroma der Veilchen angenommen und schmeckt köstlich auf Brot oder zu Kartoffeln.
Auch im Salat schmecken so ein paar Veilchenblüten ganz gut.
Besonders schön sehen auch Eiswürfel aus, in die Veilchenblüten eingefroren wurden.
Damit verzaubert man jedes Getränk.
Immer müssen die Blüten vorher gründlich, aber vorsichtig gewaschen werden.
Veilchen werden schon seit Jahrhunderten genutzt.
Als Heilkräuter werden sie noch heute als Tee aus den Blüten gegen Husten verwendet.
Auch zu Bonbons oder Parfüm werden die Blütchen schon seit Jahrhunderten verarbeitet.
Wer keine Blumen essen mag, kann die Blüten aber auch gut in die Blumenpresse legen. Die Veilchen behalten ihre schöne violette Farbe, so dass man Karten und Bilder damit gestalten kann.
Viel Spaß beim Veilchenfinden
Euer Blumuckel
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Klappertopf und Ochsenauge
Pflanzen mit wundersamen Namen
Leberblümchen, Lungenkraut, Stinkende Nieswurz – findet Ihr nicht auch, dass manche Pflanzen komische Namen haben?
Klappertopf, Teufelskralle, Tränendes Herz oder Schlafmützchen klingt ja auch ganz spannend.
Wollt Ihr noch mehr?
Bitte sehr: Fette Henne, Ochsenzunge, Hahnenfuß und Natternkopf klingen fast wie Schimpfwörter.
Dagegen hören sich Schönauge, Katzenpfötchen, Hasenglöckchen oder Guter Heinrich richtig lieblich an. Und all diese Namen sind tatsächlich Bezeichnungen für Pflanzen.
Woher kommen diese ganzen Namen eigentlich?
Das wollte ich wieder einmal genauer wissen, deshalb habe ich nachgeforscht.
Und das habe ich dabei herausgefunden:
Die Bezeichnungen für die Pflanzen haben alle einen Grund. Viele Pflanzen haben ihren Namen nach ihrem Aussehen, z.B. der Hahnenfuß, dessen Blätter an den Fuß eines Hahnes erinnert.
Die Blätter der Ochsenzunge sind rau und dick, sodass sie der Zunge eines Ochsen ähneln.
Manchmal braucht man allerdings schon ein bisschen Fantasie, um diese Ähnlichkeiten zu erkennen.
Der Storchschnabel macht seinem Namen nämlich erst dann Ehre, wenn er verblüht ist.
Seine Fruchtstände sehen aus, wie der Kopf und der Schnabel eines Storches.
Manche Namen haben sich aber aus der Heilkraft der Pflanzen entwickelt.
Das Lungenkraut zum Beispiel wurde gegen den Husten verwendet.
Der Gute Heinrich war früher eine Heilpflanze gegen Hautkrankheiten.
Er wurde nämlich nach der Legende des armen, aussätzigen Heinrich benannt.
Und wenn Pflanzen etwa ‚Stinkende Nieswurz‘ heißen, kann man das ruhig glauben, denn tatsächlich verströmt sie einen äußerst unangenehmen Geruch, aber nur, wenn man ihr Wurzeln zerreibt.
Aber das muss man ja nicht unbedingt ausprobieren.
Bei einigen Pflanzen deutet der Name aber auch darauf hin, wo sie herkommen oder an welchen Stellen sie gerne wachsen.
Dass etwa der Waldmeister im Wald wächst, oder der Froschbiss und die Krebsschere eher im Wasser zu finden sind.
Schön hört sich auch die Gauklerblume an, die lustige, ganz flattrige und bunt gefleckte Blüten hat.
Und das Schlafmützchen? Das ist eine ganz zarte Blume, die ihre Blüten am Abend zu einer spitzen Tüte zusammenrollt, ganz so, als ob sie ihre Schlafmütze aufsetzt, wenn es dunkel wird.
Wenn Ihr auch solche wundersamen oder lustig klingenden Pflanzennamen findet, könnt Ihr mir gerne schreiben, ich versuche dann herauszubekommen, woher der Name stammt.
Übrigens haben die Blumen nicht nur einen Namen. In den verschiedensten Gegenden Deutschlands gibt es die unterschiedlichsten Bezeichnungen für ein und dieselbe Pflanze. Da könnte man ja ganz schön durcheinander kommen. Und deshalb haben alle Pflanzen einen lateinischen Namen, der auf der ganzen Welt gilt. So heißt dann die Himmelsleiter überall Polemonium, das Gänseblümchen heißt Bellis oder das Katzenpfötchen wird als Antennaria bezeichnet. So weiß auch jemand in Italien, Frankreich oder in Australien ganz genau, welche Pflanze gemeint ist.
Ich freue mich auf schöne Pflanzennamen von Euch
Euer Blumuckel
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Bunte Primeln auf der Fensterbank
Erste Frühlingsboten im Zimmer oder im Garten
Februar – und obwohl es immer noch kalt ist, hat bei mir der Frühling begonnen.
Denn ich habe mir schon die bunten Primeln geholt, die überall in den Gärtnereien angeboten werden und in mein Zimmer gestellt.
Aber die brauchen ein bisschen Aufmerksamkeit.
Solange die Primeln nämlich auf der Fensterbank stehen, sind sie äußerst durstig!
Die Erde darf nie austrocknen, sonst verwelken die Primelchen so schnell, dass man fast dabei zusehen kann.
Primeln gehören ja zu den Schlüsselblumengewächsen.
Das kann man auch gut erkennen, denn ihre Blüten und Blätter ähneln den gelben Schlüsselblumen, die im Frühling im Wald und auf der Wiese wachsen.
Und deshalb ist auch klar, warum es die Primeln lieber ein bisschen kühler mögen.
Denn diese bunten Frühlingsboten sind eigentlich Gartenpflanzen.
Sobald es tagsüber etwas wärmer wird, kommen sie draußen zum Vorschein.
Ihre knalligen Blütenfarben leuchten dann auf den noch kahlen Beeten.
Wenn man es aber – so wie Gartenkobolde – nicht mehr erwarten kann, holt man sich den Frühling eben ins Zimmer.
Denn in den Gärtnereien wurden die Primeln schon im Winter ‚vorgezogen‘, sodass wir uns nicht mehr ganz so lange gedulden müssen, bis es auch im Garten so weit ist.
Allerdings mögen die Primeln kein direktes Sonnenlicht.
Und weil es im Zimmer eigentlich zu warm für sie ist, stelle ich sie über Nacht in einen kühleren Raum, dann halten sie etwas länger.
Sind die bunten Blüten dann aber nach ein paar Wochen endgültig verwelkt, braucht man die Pflanzen nicht wegzuwerfen.
Sie können dann nämlich in den Garten umziehen.
Ich pflanze sie immer unter Sträucher oder Bäume, denn wenn diese im Vorfrühling noch kahl sind, haben die Primeln genügend Licht zu Austreiben.
So hat sich in den letzten Jahren ein richtig bunter Teppich unter meiner Hecke entwickelt.
Ich freue mich schon darauf, wenn es in ein paar Wochen endlich wieder soweit ist.
Bis nächste Woche
Euer Blumuckel
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Winterlinge sind keine Kobolde
...sondern die allerersten Frühlingsblumen
Naa, habt Ihr die Lösung erraten? Der Winterling ist natürlich eine Frühlingsblume und kein Kolboldsverwandter von mir. Obwohl das eigentlich auch ein hübscher Name für einen Kobold wäre. Aber Laura Goller aus Kitzingen hat mir die richtige Antwort geschickt. Vielen Dank Laura, Du bekommst demnächst eine kleine gartenkoboldige Überraschung von mir.
Der Winterling ist einer der allerersten Frühlingsboten. Und wenn er so hellgelb in der Wintersonne leuchtet, kann man sich vorstellen, dass der Frühling nicht mehr weit ist. Dem Winterling macht es übrigens nichts aus, wenn es kalt ist oder sogar Schnee liegt. Er lässt seine Blüten dann einfach geschlossen. Genauso wie das Schneeglöckchen, aber das merkt man ja auch schon am Namen.
Der Winterling wächst am liebsten an geschützten Stellen, z.B. unter Sträuchern oder Bäumen. Wenn man im Sommer an diesen Stellen nicht allzu viel herumhackt, breitet sich der Winterling kräftig aus. Das sieht besonders schön aus, weil dann ja auch keine Blätter an den Zweigen und Ästen der Gehölze sind, und so ein richtig schöner gelber Teppich am Boden blüht.
Über den Winterling freuen sich nicht nur Gartenkobolde und Kinder, sondern auch die ersten Insekten und Bienen, die in ein paar Wochen wieder herumschwirren werden. Er bietet ihnen nämlich die erste Nahrung nach dem langen Winter. Deshalb gilt der Winterling auch als Bienenweidepflanze.
Wundert Euch aber nicht, wenn Ihr im Sommer nichts mehr vom Winterling seht. Er zieht nämlich ein. Was das schon wieder ist? Das bedeutet, dass die Blätter und Stängel nach der Blüte gelb werden und verwelken, und so bald nichts mehr von der Pflanze zu sehen ist. Das machen die Zwiebelpflanzen und Knollen so. Sie sammeln dann den ganzen Sommer über ihre Kraft im Boden, damit sie im zeitigen Frühjahr als erste ihre Blüten entwickeln können.
Ach ja, eines solltet Ihr über den Winterling noch wissen: Er ist giftig. Also bloß nicht seine Knollen, Blätter oder Blüten essen. Aber das tun Gartenkobold-Leser ja sowieso nicht, ohne vorher zu fragen!
So, jetzt seid Ihr richtige Winterling-Experten.
Euer Blumuckel
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Vogelfutter selbst gemacht
Vögel aber nur bei Schnee füttern
Endlich Schnee! Da habe ich mich aber gefreut, als ich aus meinem Koboldhäuschen geschaut habe und den weiß verzauberten Garten gesehen habe. Draußen sieht jetzt alles ganz anders aus und auch die Geräusche klingen viel gedämpfter.
Plötzlich sieht man auch ganz genau, wer so alles in meinem Garten unterwegs ist. Im Schnee habe ich nämlich viele Spuren gefunden. Besonders viele zarte Vogelbeinabdrücke waren dabei.
Natürlich – auf der Schneedecke finden die Vögel ja nichts mehr zu fressen.
Solange kein Schnee liegt oder der Boden nicht ganz fest zugefroren ist, brauchen wir uns um die Vögel ja keine Sorgen zu machen. Da finden sie überall genügend Nahrung. Aber dann – und wirklich erst dann – wenn der Schnee länger liegen bleibt, kann man die Vögel füttern. Völlig ungeeignet sind dafür natürlich Speisereste, Brot oder Speck.
Entweder kauft man Sonnenblumenkerne oder Meisenknödel, da ist alles drin, was die Vögel so brauchen. Oder man mischt selbst ein leckeres Vogelfutter.
Ich mache immer eine Kobold-Spezial-Mischung. Dazu nehme ich Haferflocken, Rosinen, Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse und Fett.
Am besten ungesalzenen Rindertalg, den gibt’s beim Metzger.
Das Fett wird vorsichtig erwärmt – dabei müsst Ihr Euch von einem Erwachsenen helfen lassen – und zu gleichen Teilen mit den Körnern vermischt. Wenn das Ganz erkaltet, forme ich daraus Knödel oder gieße es in einen Blumentopf.
In den habe ich vorher einen Zweig gesteckt, der ein Stück aus dem Topf herausschauen muss.
Da können sich die Vögel dran festhalten. Der Topf wird dann umgedreht aufgehängt. Sehr hübsch sieht es auch aus, wenn man die Mischung in Ausstechförmchen gießt. Egal wofür Ihr Euch entscheidet, das Futter muss in jedem Fall so aufgehängt werden, dass sich die Vögel ungestört bedienen können und nicht etwa von einer Katze beim Fressen erwischt werden.
Euer Blumuckel
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Dipl.-Ing. TUM Landschaftsarchitektin
| Mechthild Engert
Landratsamt Kitzingen
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