Wenn nach der Geburt nicht alles Sonnenschein ist, sondern dunkle Wolken in Form einer Depression aufziehen oder schon bekannte psychische Belastungen bei Müttern vorliegen, ist die Mutter-Kind-Sprechstunde an der Universitätsfrauenklinik die richtige Adresse.

Cornelia Röder und Yvonne Bilz von der Koki - Koordinierenden Kinderschutzstelle - hatten im Rahmen des Runden Tisches „Frühe Hilfen“, zu dem verschiedene Fachleuchte zusammenkommen, die mit Schwangerschaft, Geburt und Babys bis Kleinkindern zu tun haben, Dr. Andrea Gehrmann und Kinderkrankenschwester Amely Bauch von der Beratungsstelle der Uniklinik eingeladen.

Wie die Medizinerin erklärte, gebe es die Sprechstunde seit zwei Jahren als gemeinsames Angebot der Frauenklinik sowie des Zentrums für psychische Gesundheit und ergänze das Angebot an stationären und teilstationären Behandlungsmöglichkeiten. „Wir haben die Sprechstunde eingerichtet weil wir davon überzeugt waren, dass es einen Bedarf gibt“, erklärte Gehrmann. Denn 10 bis 20 Prozent aller Mütter leiden unter einer postpartalen Depression und trotz seiner Häufigkeit wird das Krankheitsbild oft übersehen. Nur ein Teil der betroffenen Frauen nehmen ärztliche Hilfe in Anspruch.

Wie Dr. Gehrmann erklärte, werden deshalb in der Universitäts-Frauenklinik alle Schwangeren mithilfe eines Fragebogens nach ihrem Befinden befragt. Dieser Selbstbeurteilungsfragebogen, der dann von den Ärzten ausgewertet werde, gebe einen ersten Anhaltspunkt, ob eine psychische Belastung vorliegt. Bei Hinweisen auf eine Depression wird auf die Mutter-Kind-Ambulanz in der Psychosomatischen Tagesklinik verwiesen. Neben diesem Zugang, werden die Frauen auch über die Koki-Stellen, Hebammen, Gynäkologen, Psychiatern und weiteren Stellen an die Sprechstunde verwiesen. Auch von den Mitarbeiterinnen der Kitzinger Koki wurden schon Frauen an die Sprechstunde vermittelt.

Die Sprechstunde und die damit verbundenen Beratungs- , Vermittlungs- und Therapieangebote werden sehr gut nachgefragt und vor allem die geschilderte Flexibilität, mit der auf die einzelnen Frauen - und vereinzelt auch Männer - reagiert wird, beeindruckte die Zuhörer.

Eine Anmeldung zur Sprechstunde ist unter 0931/201 77800 oder 201 77535 möglich.