Bäume auf dem Acker gegen den Klimawandel

Bereits Anfang Mai wurden neben die Baumreihen verschiedene Blühmischungen gesät. In diesem Bereich beeinflussen die Bäume später das Wachstum der Ackerkultur. Durch den Blühstreifen wird diese Fläche ökologisch aufgewertet.

Ein Baum spendet Schatten und verbessert das Mikroklima. Diesen Effekt macht man sich bei der Bewirtschaftungsform „Agroforst“ zunutze und pflanzt Bäume auf Ackerflächen. Ende Juni hat der Bereich der Wildlebensraumberatung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) gemeinsam mit der Umweltstation Kitzinger Land die Agroforstexpert:innen Frank Burger der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und Andrea Winterling der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) eingeladen. Im Rahmen der Exkursion zu den Agroforstflächen auf dem Gelände des Forschungszentrums für Landwirtschaft in Trockenlagen in Schwarzenau konnten die 44 Teilnehmer verschiedene Baumarten besichtigen, mit den Experten die Vor- und Nachteile von Agroforstsystemen diskutieren und zahlreiche Fragen zu Förderung und Pflanzung besprechen. Agroforstsysteme sind eine Form der Landnutzung, bei der Bäume zusammen mit Feldfrüchten oder Vieh auf derselben Fläche angebaut werden. Das Konzept hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da es die ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit verbessern kann.

"Agroforstsysteme bieten eine hervorragende Möglichkeit, die Bodenqualität zu verbessern, den Schutz von Wildtieren zu fördern und Witterungsextreme abzupuffern", sagte Valerie Kantelberg, Mitarbeiterin am AELF. "Sie sind auch eine effektive Methode, um die landwirtschaftliche Produktion zu sichern, da gerade bei den trocken-heißen Bedingungen in Unterfranken die Kulturen im Schutz der Baumstreifen besser wachsen."

Bei den Versuchen zu Kurzumtriebsplantagen in Schwarzenau wurde deutlich, dass in Unterfranken nicht mehr jede Baumart geeignet ist und daher wurde in dem neuen Agroforstprojekt Flatterulme, Feldahorn, Vogelkirsche, Esskastanie und Baumhasel gepflanzt.

Agroforstsysteme werden in Deutschland zunehmend angelegt und gelten als wichtiger Bestandteil der zukünftigen nachhaltigen Landwirtschaft. Es ist ein Werkzeug, um besser mit Hitze, Trockenheit und Erosion klarzukommen und so dem Klimawandel zu begegnen.

Das wachsende Interesse an dem Thema stellt auch die Umweltstation Kitzinger Land fest:

"Wir haben dieses Jahr in unserem ersten Jahresprogramm als Einrichtung für Bildung für nachhaltige Entwicklung einige Angebote zum Themenbereich „Landwirtschaft in Trockenlagen“ aufgenommen, da der Klimawandel von uns eine Transformation des Ernährungssystems und der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung von Flächen dringend erfordert", sagt Ronja Rohlik, Leiterin der Umweltstation Kitzinger Land. "und wir stellen fest, dass diese Veranstaltungen gut angenommen werden und wollen den Themenbereich zusammen mit den Expert:innen der Kooperationspartner in Zukunft weiter verfolgen."