Ausstellung im Foyer des Landratsamtes – „Verlust der Nacht“

Die neue Ausstellung zeigt unter anderem die Auswirkungen vom künstlichen Licht in der Nacht

Foto: Alexander Kother

Von Jahr zu Jahr verschwindet die Nacht wieder ein wenig mehr. Künstliches Licht breitet sich rasant aus, jährlich sollen es weltweit zehn Prozent mehr sein und vielerorts sind auch bei klarem Himmel keine Sterne mehr sichtbar.

Künstliches Licht macht uns unabhängiger von Tages- und Jahreszeiten. Licht ist vielen ein Zeichen von Sicherheit. Doch zu viel davon hat Schattenseiten. Die Zunahme der Beleuchtung, mit ihren Folgen für die menschliche Gesundheit, für nachtaktive Tiere und sogar für das Wachstum von Pflanzen, zeigt eindrucksvoll die Ausstellung „Verlust der Nacht“. Mitglieder des Museums-Förderkreises „Wald und Umwelt“ in Ebersberg stellten die Informationen zusammen, darunter Experten aus der Arbeitsmedizin und der Biologie. Der Naturpark Steigerwald e.V. zeigt die Leihgabe nun in der Eingangshalle des Landkreises Kitzingen.

Der Steigerwald und weite Teile des südlichen Landkreises Kitzingen zählen zu den Regionen in Deutschland mit verhältnismäßig geringer Lichtverschmutzung. „Wie lassen sich Entwicklungen zurückdrehen?“ fragte Landrätin Tamara Bischof. Jana Popp, vom Naturpark Steigerwald e.V. verwies auf gute Beispiele aus dem Sternenpark Rhön. Helle, grelle Leuchten, die nach oben, in den Himmel abstrahlen, sind nicht nötig. Warmes, gelbliches Licht beeinträchtigt unsere innere Uhr und die der Tier- und Pflanzenwelt weit weniger als weißes oder blaues Licht. Besseres Licht, also Licht nur dort, wo es gebraucht wird, und wann es gebraucht wird, einzusetzen, braucht mehr Überlegung, genaueres Hinschauen, spart dann aber bares Geld für die Leuchten und für den Betrieb. Und es ist gesünder und umweltfreundlicher.

Die Ausstellung ist Teil der Reihe „Zwischen Tag und Nacht“, eine lose Veranstaltungsreihe im Landkreis, die über gute Beleuchtung informiert, und alle Phänomene, die unserem Auge leicht verborgen bleiben, besser sichtbar machen will. Im Laufe des März ist eine Informationsveranstaltung mit Sabine Frank vom Sternenpark Rhön geplant, in denen alle Aspekte einer guten Beleuchtung diskutiert werden, für Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden und interessierte Bürgerinnen und Bürger:

Aktuell sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Fotos von Wahrzeichen im Kitzinger Land im natürlichen Nachtlicht zu zeigen. Bis mindestens zum 15. April 2023 ist die Beleuchtung öffentlicher Nichtwohngebäude und Baudenkmäler aus Gründen der Energieeinsparung verboten. So ergeben sich nun einmalige Gelegenheiten, das Schöne der Nacht wieder zu entdecken.

Die Ausstellung wird vom 3. Februar bis zum 15. März in der Eingangshalle des Landratsamtes gezeigt, zu den allgemeinen Öffnungszeiten. Alle Informationen erhalten Sie unter www.kitzingen.de/tag-und-nacht und von Mechthild Engert, mechthild.engert@kitzingen.de.