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Ja, wer ist denn die Wegwarte überhaupt? Muss ich die kennen? werdet Ihr Euch vielleicht fragen. Die Wegwarte ist die Blume des Jahres 2009, eine Blume, die wild überall bei uns an den Straßen- und Wegrändern wächst. Jetzt, von Juni bis Oktober blüht sie in einem weit leuchtenden Himmelblau.
Wie die Sonnenblume ist die Wegwarte ein sogenannter „Korbblütler“. Jedes einzelne blaue Blütenband ist selber eine Blüte, eine Zungenblüte. Erkennt Ihr es? Viele Zungenblüten bilden ein Blütenköpfchen, das wie eine einzige große Blüte aussieht. Aber diese Blüten öffnen sich nur an hellen Tagen oder bei Sonne. Am frühen Nachmittag gehen sie schon schlafen, die Blüte ist dann geschlossen.
Da stehen sie dann am Wegrand, die Wegwarten. Die Stängel stehen starr und stark verästelt, viele Leute finden sie dann struppig und beachten sie nicht. Ihre Stängel kann man kaum abbrechen, so zäh sind sie. Das ist auch der Grund, weshalb sie sich gerne an Wegrändern ausbreitet. Andere Blumen kommen nicht so gut damit zurecht, immer angefahren und umgeknickt zu werden. Der Boden neben den Straßen ist oft trocken. Auch das steckt die Wegwarte spielend weg.
Sie ist also eine Lebenskünstlerin, mit einzigartigen Blüten. Für mich ist sie der Sommer. Mit anderen feinen Wildkräutern und Gräsern schlingt sie duftige Blütengirlanden an unseren Wegen entlang. Ich werde einigen Wegwarten einen Platz in meinem Garten geben und sehen, wie es ihnen gefällt, wenn sie zur Abwechslung einmal gut behandelt werden.
Früher waren ihre inneren Werte viel besser bekannt. Ein anderer Name der Wegwarte ist „Zichorie“. Ihre Wurzeln werden auch geröstet und zu „Zichorienkaffee“ gemahlen. In einer Zeit, in denen echter Kaffee teuer war und nur wenige Menschen sich Bohnenkaffee leisten konnten, wurde sie oft angebaut. Es gibt auch Wegwarten-Tee und er soll sehr gesund sein. Er wird getrunken, wenn einem schlecht ist. Ganz nahe Verwandte sind der Chicoree- und der Radicchio-Salat. Kaum zu glauben, nicht wahr?
Nun kennt Ihr die Wegwarte ein bisschen näher. Aber worauf wartet sie? Eine alte Sage sagt, die Blüten der Wegwarte wären die blauen Augen eines Burgfräuleins, die am Weg auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land wartet. Sie wartet vergeblich, denn er kommt nicht mehr zurück.
Ich glaube, sie wartet auf jeden von uns. Sie steht am Weg und leuchtet und lacht, damit wir uns freuen können. Viele helle und sonnige Tage mit freundlichen Wegwarten wünsche ich Euch! Und Ihr wisst ja: wer Wünsche oder Fragen hat, kann mir mailen: gartenkobold@kitzingen.de
Euer Gartenkobold,
der Blumuckl
Landratsamt Kitzingen
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