Auf Einladung von Landrätin Tamara Bischof fand vergangenen Mittwoch ein Austausch zwischen lokalen Wirtschaftsvertretern und dem Bayerischen Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt bei der Firma Göpfert Maschinen GmbH in Wiesentheid statt.
Nach einer Begrüßung durch die geschäftsführende Gesellschafterin in dritter Generation der Firma Göpfert, Esther Göpfert sowie durch Landrätin Tamara Bischof und Staatssekretär Tobias Gotthardt gab es eine kurze Firmenvorstellung mit anschließender Führung durch Montagehalle und Hochregallager.
Im Anschluss nahm sich Staatssekretär Gotthardt Zeit für einen ausführlichen Austausch mit den anwesenden Wirtschaftsvertretern aus dem ganzen Landkreis.
Zentrale Themen waren die hohen Energiekosten sowie die Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien an sich, gerade für energieintensive Betriebe. Aufgrund steigender CO2 Preise ist es dringend notwendig in den Netzausbau zu investieren. Die Wirtschaft wäre durchaus bereit hier auch einen Anteil zu leisten.
Auch die steigende Bürokratie macht den heimischen Betrieben Sorgen. Der Verwaltungsaufwand nimmt stetig zu und potenzielle Projekte werden aufgrund der zahlreichen Vorgaben und Gesetze stark eingeschränkt bis nicht mehr umsetzbar.
Staatssekretär Gotthardt betonte, wie wichtig der Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft sei. Auch er sehe eine sich fortsetzende Deindustrialisierung in Deutschland. Auch aufgrund der fehlenden Rahmenbedingungen auf Seiten des Bundes, z. B. beim vom Freistaat Bayern geforderten Industriestrompreis.
Gotthardt: „Göpfert Maschinenbau GmbH ist ein Musterbeispiel für bayerischen Mittelstand: seit Generationen inhabergeführt, innovativ und international erfolgreich. Gleichzeitig will ich die Situation nicht schönreden. Die konjunkturelle Lage bereitet uns allen große Sorgen und beschäftigt verständlicherweise auch die Menschen und Betriebe im Landkreis Kitzingen intensiv. Energiekosten als zentraler Wettbewerbsfaktor haben wir dabei fest im Blick und beim Bürokratieabbau müssen wir dringend schneller vorankommen. Das ist ein Konjunkturprogramm zum Nulltarif. Es ist Aufgabe einer weitsichtigen Wirtschaftspolitik, solche Betriebe gezielt zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. In Bayern investieren wir mit der Bayerischen Hightech Agenda daher in Zukunftsfelder wie Clean-Tech und Künstliche Intelligenz. Zudem fördern wir die Digitalisierung kleiner Unternehmen, unterstützen durch Regionalförderungen und stärken Mittelstand und Handwerk in ihrem Transformationsprozess.“
Eine gute Nachricht für die Wirtschaft sei hier der geplante Bayerische Transformationsfonds mit 350 Millionen Euro - dieser solle Impulse für die Wirtschaft geben, von denen auch die Unternehmen im Landkreis Kitzingen profitieren können.
Landrätin Tamara Bischof unterstrich: „Wir tun unser Möglichstes, um der kommunalen Ebene auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene Gehör zu verschaffen. Es ist wichtig, dass diejenigen, die die Gesetze machen, verstehen, was die Umsetzung für die ausführenden Instanzen bedeutet. Deshalb ist ein Austausch wie heute zwischen Wirtschaft, Landespolitik und kommunaler Ebene so wichtig. Denn nur so können wir unsere Themen sichtbar machen.“
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