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Ein Abend für die Ehrenamtlichen im Bereich "Brauchtum, Kultur und Bildung"

Die drei Preisträger: Geschichte in Buchbrunn e.V., Kulturhistorischer Kreis Dettelbach e.V. und der Erstplatzierte Karl Ruß aus Willanzheim

Foto: Corinna Petzold

"Der Landkreis Kitzingen kann stolz sein auf seine vielen Ehrenamtlichen", betonte Landrätin Tamara Bischof beim Ehrenamtsempfang 2018 im Bereich "Brauchtum, Kultur und Bildung".  Voll besetzt war der große Sitzungssaal des Landratsamts, der Empfang - der immer am internationalen Tag des Ehrenamts stattfindet - ist mittlerweile zum festen Bestandteil im Jahreslauf geworden.

Die Landrätin erinnerte an die Ehrenamstgala im April, bei der sie mit 700 Gästen in der Dettelbacher Maintalhalle das 5-jährige Jubiläum der Ehrenamtskarte im Landkreis Kitzingen gefeiert hat. Mit Sozialministerin Kerstin Schreyer konnte sie damals bereits die 3.000te Ehrenamtskarte im Landkreis Kitzingen überreichen. Der Empfang sei eine weitere große Veranstaltung, bei der sie die Gelegenheit habe, das Wirken und Schaffen unserer Ehrenamtlichen im Landkreis zu würdigen, betonte Bischof.

Zum diesjährigen Schwerpunktthema sagt sie: "Brauchtum wird überall gelebt und erhalten. Es ist ein wichtiges, ein von der Gemeinschaft geschütztes Gut, das das Leben in einem hohen Maße beeinflussen kann. Auch bei uns im Weinlandkreis Kitzingen spielt das Brauchtum natürlich eine ganz wichtige Rolle. Als Beispiel erinnerte sie an die Kirchweihen, die in vielen Orten unseres Kitzinger Lands ausgiebig gefeiert werden. Auch auf den Bereich Kultur ging Bischof näher ein: "Auch das kulturelle Leben ist im Landkreis Kitzingen sehr ausgeprägt, was ein Blick in die Veranstaltungskalender beweist, in dem im vergangenen Jahr über 5000 touristisch relevante Termine aufgeführt waren. Auch dieser Bereich wird maßgeblich vom Ehrenamt mitgetragen." Bezogen auf den Punkt "Bildung" betonte sie, dass nur ein kleiner Teil davon in den Schulen stattfinde, viele Angebote der außerschulischen Bildung - für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen - werden von Ehrenamtlichen getragen. 

Tamara Bischof betonte: "Wir können hier und heute nur drei Preise vergeben, wir tun dies aber stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen. Denn wir wissen, dass alle Nominierungen, die uns von den Gemeinden gemeldet wurden, als preiswürdig einzustufen sind. Wir sind dankbar und stolz auf Ihr Engagement und auf Ihre Einsatzfreude."

Alle nominierten wurden vorgestellt und erhielten eine Urkunde. Die drei Preisträger zudem noch einen Geldbetrag.

Die Preisträger sind: 

3. Verein „Geschichte in Buchbrunn e.V.“

2. Verein „Kulturhistorischer Kreis Dettelbach e.V.“

1. Karl Ruß aus Willanzheim                                                                                 

Die nominierten Ehrenamtlichen - Einzelpersonen

Ursula Zehnder, Chorleiterin in Abtswind

Frau Ursula Zehnder leitet aktuell drei Abtswinder Chöre. Vor 22 Jahren begann sie als Sängerin im Abtswinder Kirchenchor, den sie auch bis heute leitet.  Von 2002-2016 leitete sie zeitgleich den Casteller Kirchenchor, den sie mittlerweile in jüngere Hände abgegeben hat.

Den zweiten Abtswinder Chor, der ein reiner Frauenchor namens „Song of Joy“ ist, leitet sie seit 2012 mit großem Enthusiasmus. Dieser Chor singt ebenfalls bei den Gottesdiensten, aber auch bei privaten Anlässen, z.B. Hochzeiten, ist er zunehmend gefragt. Seit 2016 hat Frau Zehnder auch den Abtswinder Männergesangsverein übernommen. In diesen hat sie wieder richtig Schwung gebracht.

Durch Frau Zehnder sind alle Chöre verbunden und gegenseitige Aushilfe ist nach wie vor selbstverständlich. Als ursprünglich rheinische Frohnatur hat sie die Gabe, die Menschen mitzureißen.                                                                                                         

Somit hat sie im Ganzen ca. 60-70 Sängerinnen und Sänger unter sich. Ursula Zehnder opfert mindestens 6-7 Stunden wöchentlich für Chorproben, wobei die Vorbereitungszeit pro Probe und der Zeitaufwand für Auftritte nicht mit eingerechnet sind. Das ist sowohl eine immense zeitliche Leistung, die außerdem große Geduld erfordert und große Anerkennung verdient.

Erwähnenswert ist außerdem ihr ehrenamtliches Engagement als Gemeinderätin, in der Initiative Abtswinder Schwimmbad und beim Abtswinder Sportverein.

Michael Meyer, Mesner und Mitinitiator der Arbeitsgruppe Kulturweg in Kaltensondheim

Herr Michael Meyer ist als Mesner in der Evang. Kirchengemeinde Kaltensondheim tätig. Seit 24 Jahren ist er im Kirchenvorstand und davon 12 Jahre als Vertrauensmann.

Er kümmert sich gewissenhaft um die Pflege und die baulichen Belange der kirchlichen Gebäude, veranstaltet Kirchenführungen für Busgruppen oder Vereine und organisiert verschiedene Ausflüge für die Kirchengemeinde und die Vereine vor Ort.

Bei den Kulturwegfesten in Kaltensondheim und Westheim hat Herr Meyer stets die Kirchenführungen in der Simultankirche St. Andreas durchgeführt. Dort gibt er mehrere Führungen pro Jahr und er begrüßt Gäste aus nah und fern. Herr Meyer war von Beginn an in der Arbeitsgruppe des Kulturwegs aktiv und hat sich mit Rat und Tat eingebracht. Er hat für die Eröffnung des ersten Kulturwegs die Verantwortung übernommen und sich erfolgreich für die Umsetzung eingesetzt.

Die Gemeinde Kaltensondheim schätzt seinen unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl, das besondere Anerkennung verdient.

Wolfgang Schneider, Posaunenchorleiter in Hellmitzheim/Iphofen

Herr Wolfgang Schneider war über 30 Jahre lang ehrenamtlich Chorleiter des Posaunenchorbezirks in Markt Einersheim und ebenso 30 Jahre Chorleiter des Posaunenchores Hellmitzheim.

Beide Positionen füllte er mit großem Engagement aus und führte beide Chöre auf ein hohes musikalisches Niveau.

Besonders hervorzuheben sind die vom Posaunenchorbezirk alljährlich im Mai auf dem Marktplatz Iphofen vorgetragenen Standkonzerte „Querblechein“, die 2001 erstmals anlässlich der Dorfkulturtage veranstaltet wurden und bis ins Jahr 2017 von Wolfgang Schneider geleitet wurden.      

Ferner leitet Wolfgang Schneider seit deren Gründung im Jahr 1992 die „Hellmsemer Dorfmusikanten“, die sich der alten und neuen fränkischen Tanzmusik verschrieben haben und Aushängeschild unseres Landkreises und der fränkischen Volksmusikszene sind

Erich Kiefer, Fastnachtmuseum in Kitzingen

Herr Erich Kiefer gehört zu den Männern der ersten Stunde des Deutschen Fastnachtmuseums, die Anfang der 1960er Jahre in harter Arbeit den Falterturm entkernten und die Basis für das Museum schufen, das heute in der Luitpoldstraße untergebracht ist und bundesweit Beachtung findet.

Seit dieser Zeit - also seit über fünf Jahrzehnten - engagiert sich der heute 92-Jährige im Verwaltungsbereich des Deutschen Fastnachtmuseum und seiner Träger. Ebenso lange ist Erich Kiefer Mitglied der Kitzinger Karnevalsgesellschaft KIKAG.  Er repräsentierte viele Jahre die renommierte Gesellschaft als deren Vizepräsident.                              

Auch hat sich Herr Kiefer rund um die Kitzinger Fastnachtgesellschaft und die Fastnacht im Allgemeinen ehrenamtlich verdient gemacht.

Der Fastnachtverband Franken ehrte ihn mit dem „Till von Franken“ und der Bund Deutscher Karneval e.V. verlieh ihm den BDK-Orden in Gold mit Brillanten.

Karlheinz Menger, Stadt- und Museumsführer in Marktsteft

Herr Karlheinz Menger ist seit über 15 Jahren ein Aktivposten im Museum für Stadt- und Familiengeschichte Marktsteft und belebte dieses von Anfang an.

Er organisiert Ausstellungen und Stadtführungen, bei denen er sein historisches Wissen rund um Marktsteft unter Beweis stellt und die Stadtgeschichte anschaulich, informativ und unterhaltsam präsentiert.

Im Museum werden verschiedene Führungen für jung und alt angeboten. Herr Menger vermittelt mit großer Begeisterung Kindergartenkindern, Schulkindern und Erwachsenen die Stadt- und Familiengeschichte von Marksteft.

Herr Menger ist ein sehr agiler Botschafter Marktstefts, dessen großes ehrenamtliches Engagement Beachtung verdient.

Karl Ruß, Kirchenblasmusik, Geschichtsforschung- Verfasser von Chroniken-und Kirchenpfleger in Markt Willanzheim

Herr Karl Ruß ist seit vielen Jahrzenten in mehreren Musikkapellen aktiv. Seit seinem 14. Lebensjahr spielt er Kirchenblasmusik in Hüttenheim, wo er 2017 für 50 Jahre aktives Musizieren geehrt wurde. Er kümmert sich um alles und organisiert für Prozessionen, Flurgänge oder festliche Gottesdienste weitere Kirchenmusiker.  Herr Ruß ist seit 30 Jahren ehrenamtliches Mitglied der Kirchenverwaltung, seit 20 Jahren Mesner und seit 10 Jahren Leiter als Kirchenpfleger. In dieser langen Zeit hat sich Karl Ruß maßgeblich dafür eingesetzt, dass an der Kirche Reparaturen durchgeführt wurden, um die stilreine neugotische Kirche zu erhalten.

Er kümmert sich sowohl um die Zuschüsse, als auch um die bauliche Abwicklung. Unter seiner Regie wurde die Orgel renoviert, der Kirchturm, die Kirchenfenster das schmiedeeiserne große Tor und die Lourdesgrotte. Zusammen mit seiner Frau hat er einen Kirchenführer erstellt. Das kirchliche Archiv der katholischen Pfarrei St. Johannes wurde unter seiner Mitwirkung in das Diözesanarchiv Bamberg überführt und langfristig sicher untergebracht. Eine weitere Leidenschaft von Herrn Ruß ist die Geschichte seines Heimatortes Hüttenheim. Er hat historische Ausstellungen zusammengetragen und zum Kreisheimattag hat er in aufwendiger Arbeit eine bemerkungswerte Bilderausstellung mit Textbeiträgen erstellt. 

Die katholische Pfarrgemeinde besitzt mehrere 100 Jahre alte handschriftlich verfasste Chroniken. Da die Bücher wegen ihrer Einmaligkeit nicht aus dem Pfarrhaus verliehen werden können, entzifferte er die handschriftlichen Bücher und übertrug sie in lateinische Schrift. Diese Chroniken sind nun als CD erhältlich und sind ein unschätzbares Nachschlagewerk für die Geschichtsforschung in Hüttenheim. 

Gustav Förster, Karnevalverein WeinGenießerClub in Nordheim

Gustav Förster ist eines von 11 Gründungsmitgliedern des Weingenießerclubs im Jahr 1968. Er war in den vergangenen 50 Jahren 44 Jahre als Vorsitzender und 6 Jahre als stellvertretender Vorsitzender aktiv.

Weiterhin ist er der Initiator des Elferrates der Weingenießer. Er hatte von 1970 bis ca. 1977 das Amt des Sitzungspräsidenten inne.

Werbung für den Verein und vor allem für seinen Heimatort zu betreiben, ist sein Bestreben. So nahm der Verein unter seiner Regie in diesem Jahr zum 42. Male am Kiliani-Trachtenfestumzug teil und auch noch an vielen weiteren Umzügen in unserer Region.

Besonderes Talent beweist er auch bei den Dekorationen und bei dem Bau verschiedener Festwägen. In Erinnerung wird immer der Festwagen für die Fränkische Weinkönigin bleiben. (Großer Weinrömer mit Rapsblüten).

Aufgrund seiner Initiative veranstaltete der Verein viele Jahre lang die Seniorennachmittage zur Weihnachtszeit. Die Tradition der Jahresweinproben, welche im November stattfinden, hält er bis zum heutigen Tag mit am Leben.

Bis in die 90er Jahre war er auch mitverantwortlich für die Auswahl und die Krönung der Nordheimer Weinprinzessinnen.

Am Weinausschank des Nordheimer Weinstandes beim Volkacher Weinfest ist er seit Jahrzehnten in vorderster Front aktiv. Auch zu erwähnen ist, dass er Gründungsvorstand des Nordheimer Gardetanzsportclubs war.

Gustav Förster ist mit Leib und Seele Weingenießer und Nordheimer und somit das Gesicht dieses Vereins.

Lothar Flurschütz, Musiktradition und Gemeindearbeit in Reupelsdorf

Herr Lothar Flurschütz ist seit 35 Jahren Leiter der örtlichen Musikkapelle. Er trägt Sorge, dass junge Menschen den Erhalt der Musiktradition weiterführen.

Seit 44 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich im Wirtschaftsdienst des Gemeinschaftshauses Reupelsdorf zum Wohle der Reupelsdorfer Bevölkerung.

Des Weiteren ist er Ausschussmitglied der Dorferneuerung Reupelsdorf und im Vereinsleben in Reupelsdorf sehr aktiv und engagiert. 

Auch ist er seit 6 Jahren Kirchenratsmitglied.

Er steht den weiteren Gemeindemitgliedern immer mit Rat und Tat zur Seite und macht sich in kameradschaftlicher Hinsicht sehr verdient. Oft agiert er dabei unauffällig im Hintergrund, so dass sein ehrenamtliches Engagement von der Öffentlichkeit gar nicht bewusst wahrgenommen wird.

Deshalb ist es wichtig, auch den Menschen, die eher im Hintergrund agieren zu zeigen, dass die Öffentlichkeit diese Arbeit anerkennt und das großartige Engagement würdigt.

Ulrike Lapp, Lesepatin in Kleinlangheim

Frau Ulrike Lapp ist schon seit einigen Jahren ehrenamtlich für die Kinder der Schule in Kleinlangheim tätig. Sie betreut regelmäßig als Lesepatin das ganze Schuljahr über eine kleine Gruppe von Schülern beim Lesen und hilft nach dem Unterricht vielen deutschen und ausländischen Kindern bei den Hausaufgaben.

Vor allem schlägt ihr Herz aber auch für die vielen Familien der Geflüchteten, die in Kleinlangheim und im Corlette Circle in Kitzingen eine vorübergehende Bleibe gefunden haben. Sie kümmert sich besonders intensiv um neu Angekommene, begleitet sie zu den verschiedenen Ämtern, hilft beim Ausfüllen der vielen Formulare, vermittelt den Älteren Praktikumsstellen, hilft bei der Anmeldung der Kleinsten im Kindergarten und in der Schule, steht den Familien bei allen auftauchenden Problemen tatkräftig zur Seite und ist ihnen eine besonders wertvolle emotionale Stütze. Gerne bringt sie ihnen auch das dörfliche Kulturbrauchtum nahe, besucht  mit ihnen die verschiedenen Dorffeste und ermöglicht den Kindern die Teilnahme an den verschiedenen Vergnügungsangeboten.

Seit vier Jahren betreut „Frau Uschi“, wie sie gerne genannt wird, täglich die auslän­di­schen Kinder bei den Hausaufgaben, lernt mit ihnen sogar während der Schulferien, begleitet ihre Eltern zu den Elternabenden und Sprechstunden, erklärte ihnen die Mitteilungen der Lehrkräfte, kauft (oft auch aus der eigenen Tasche) die erforderlichen Schulmaterialien ein und ist Ansprechpartnerin und Vermittlerin zwischen Elternhaus und Schule. Natürlich sorgt sie auch dafür, dass die Schulanfänger am ersten Schultag eine gut gefüllte Schultüte haben.     

Da Frau Lapp kein eigenes Auto besitzt, ist sie bei all den vielen Wegen und Besorgungen stets auf öffentliche Verkehrs­mittel angewiesen.

Dieses aufopferungsvolle Engagement ist für die Schüler sowie die Familien und Lehrkräfte sehr wertvoll.

Die nominierten Ehrenamtlichen - Gruppen

Verein „Geschichte in Buchbrunn e.V“

Der Verein „Geschichte in Buchbrunn“ wurde vor 16 Jahren, im Jahre 2002, gegründet. Die Ausgrabung am Rande des Dorfes, die größte linearbandkeramische Siedlung Nordbayerns, gab den Anstoß zur Gründung des Vereins.  Ein Teil der Funde aus dieser Grabung, die eine Besiedlung um 5.000 vor Christus beweist, wird im Rathaus in einer Dauerausstellung gezeigt. Am Platz der Grabung erinnert eine Tafel an die Siedlung. Ziele sind der Aufbau einer musealen Einrichtung, Pflege und Erhaltung von Kulturwerten, Sammlung und Ausstellung von Geschichtszeugnissen.

Seit dem Frühjahr 2008 bietet der Verein verstärkt museumspädagogische Aktionen  mit unterschiedlichen Workshops für Kinder zwischen 8-12 Jahre an. Der maßstäbliche Nachbau eines Langhauses sorgt für Wetterschutz und ist die ideale Umgebung, um das Steinzeitleben nachempfinden zu können.

Auch werden vom Verein im Rathaus Buchbrunn von Zeit zu Zeit verborgene Schätze aus den Speichern Buchbrunns ausgestellt, die gesammelt und aufbewahrt werden.

Für den Verein "Geschichte in Buchbrunn e.V." haben die Autoren Wolfgang Döring, Dr. Walter Kolb, Wilhelm Erhard, Walter Scheckenbach, Josef Schlager, Hans Strenzel, Gabriele Koch, Gudrun Erhard und Ursula Tratz die Chronik von Buchbrunn „Geschichte und Geschichten“ auf über 500 Seiten ausgearbeitet. Es wird die Entwicklung des Dorfes und das Leben seiner Einwohner aufgezeichnet, so wird ein lebendiges Bild seit der Zeit vom 12. Jahrhundert bis heute erstellt. Selbst für Alteingesessene ist viel Neues geboten und Neubürger erfahren Wissenswertes, das ihnen eine Identifikation mit dem Dorf erleichtert.

Vor allem engagieren sich Frau Koch und Herr Döring in hohem Maße in dem Verein.  Herr Döring hält Vorträge mit Auswertungen aus dem Buchbrunner Archiv. Frau Koch bereitet die Ausstellungen und Veranstaltungen vor. Ansprechpartner des Vereins ist der aktuelle 1. Vorsitzende Saschan Korder.

Verein „Kulturhistorischer Kreis Dettelbach e.V.“

Der Kulturhistorische Kreis Dettelbach ist ein überörtlicher Verein zur Erhaltung und Förderung der Kultur und Geschichte der Stadt Dettelbach sowie ihrer Ortsteile. Er wurde 1988 gegründet und ist politisch neutral und gemeinnützig. Vom Kulturhistorischen Kreis wird eine Reihe von Veranstaltungen, Vorträgen, Besichtigungen, Ausstellungen und Führungen durchgeführt.                            Er bemüht sich, Impulse für die kulturellen und geschichtlich relevanten Belange der Stadt und ihrer Ortsteile zu setzen, schenkt Augenmerk auf die Pflege des Stadtbildes und die Stadtgeschichte und will die besonderen Eigenschaften und Vorzüge der einzelnen Ortsteile herausstellen.

Es wurden viele Projekte durch den Kulturhistorischen Kreis verwirklicht. 2005 und 2014 fand jeweils ein Bildhauersymposium statt, bei dem internationale Künstler Skulpturen geschaffen haben. Auch konnten Kinder und Jugendliche an verschieden Workshops teilnehmen. Die entstandenen Skulpturen während des zweiten Symposiums fanden entlang des Mains einen Standort. Der Kulturhistorische Kreis hat im Jahre 2011 begonnen, einen Skulpturen- und Freizeitpark entlang des Rad- Wanderwegs zu errichten. Mit moderner Kunst und diversen Freizeiteinrichtungen, wie ein Kneippbecken oder eine Bocciabahn, ist eine öffentliche Begegnungsstätte für Jung und Alt entstanden.

Bildstöcke sind in Stein geschlagener Ausdruck christlich geprägter Volksfrömmigkeit. Sie sind kleine Kostbarkeiten, Zeugen der Geschichte, die der  Kulturhistorische Kreis bewahren möchte.  So z.B. der Kreuzschlepper, der in aufwendiger Arbeit konserviert und restauriert wurde und in der Durchfahrt des Falter Tores, in der unmittelbaren Nähe seines ursprünglichen Standortes seinen neuen Platz gefunden hat. Die Vorstandschaft, Eckhard Wienhold (Vorsitzender), Marlis Heinlein (Stellvertreterin), Gerlinde Schadel (Schriftführerin), Hans-Peter Burger (Kassierer) mit ihren Mitgliedern leisten wertvolle Arbeit zur Erhaltung und Förderung der Kultur und Geschichte der Stadt Dettelbach.

Initiativkreis Kultur- Geschichte und Archäologie im Kitzinger Land

Der Initiativkreis Kultur, Geschichte und Archäologie hat sich im Frühjahr 2017 gegründet und besteht aus ca. 8 Personen. Treibende Kraft des Initiativkreises ist Frau Monika Conrad, die sich mit ihrem Team gerade in diesem Jahr mit sehr großem Engagement und ehrenamtlich für die Feier des bayerischen Verfassungsjubiläums eingesetzt hat. Es war dem Initiativkreis wichtig, herauszustellen, dass nicht nur in Hambach, sondern auch in unserer fränkischen Region,  z.B. in Gaibach und auf dem Schwanberg Verfassungsreden gehalten wurden und gerade in Franken wohl die Wiege für Veränderungen lag. Frau Conrad war erstaunt, dass zu diesem Verfassung-Jubiläum kaum Veranstaltungen geplant waren und hat deshalb mit großer Energie staatliche Stellen, Mandatsträger, Gemeinden und interessierte Bürgerinnen und Bürger auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Mit ihrem Team des Initiativkreises konnte sie zahlreiche Ideen entwickeln und im Jahr 2017 wurde mit durchgeführten Führungen, Exkursionen, Materialsammlungen, Vorträgen, Begleitschriften und mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit auf das Verfassungs-Jubiläum vorbereitet und ein Veranstaltungskonzept für 2018 erarbeitet und umgesetzt.                                                                                

Noch immer hält Frau Konrad Vorträge und Lesungen zu diesem Thema.  

Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass Frau Conrad als treibende Kraft des Initiativkreises schon seit vielen Jahren in verschiedensten Bereichen ein erstaunliches ehrenamtliches Engagement an den Tag legt. Dies betrifft z.B. das Organisieren von Veranstaltungen, Vorträgen und Veröffentlichungen unter dem Titel „Dem Schwanberg verbunden“, als Gäste- und Schlossparkführerin oder als Gründerin einer Art „Außenstelle Kleinlangheim“ der in Wiesentheid angesiedelten Nachbarschaftshilfe „Zeit füreinander“.

Aktuell liegt der Fokus ihrer Arbeit jedoch in der Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit mit ihrem Team, bestehend aus Gerlinde Stier, Dr. Ute Feuerbach, Rosemarie Hofmann und Oskar Friedel des Initiativkreises Kultur, Geschichte und Archäologie im Kitzinger Land.

Team Stadtbücherei St. Veit Iphofen

Das Team der Stadtbücherei St. Veit besteht seit 2004 aus 18 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Stadt Iphofen hat 2015 mit dem Neubau der Stadtbücherei moderne, lichtdurchflutete Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Über das ganze Jahr hat die Bücherei an drei Tagen die Woche für jeweils 1-2 Stunden geöffnet. Die Ausleihe der Bücher ist kostenlos. Dies ist nur möglich, weil sich das Team so koordiniert, dass alle Dienste abgedeckt sind.

Neue Bücher und Medien werden von Ulrike Witt nach umfangreicher Recherche ausgewählt, bestellt und dann von den Mitarbeitern im Katalog erfasst. Während der Ausleihzeit sortieren und organisieren die Mitarbeiter  die Regale und beraten die Kunden. Das Engagement der Ehrenamtlichen in der Stadtbücherei Iphofen geht dabei weit über die normalen Dienste hinaus. Zusätzlich zur öffentlichen Ausleihe nimmt die Stadtbücherei an verschiedenen kulturellen Veranstaltungen teil, z.B. am der lebendigen Adventskalender, Bücherflohmarkt, Kinderschminken an der Kirchweih und Märchenlesen am Weihnachtsmarkt, um einige zu nennen. Kultureller Höhepunkt dieses Jahres war der „Mädelsabend“ durch die Lesung der Autorin Julia Hanel. Der Ablauf, die Dekoration und die Verkostung wurden allein von dem Team organisiert und gestaltet.

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist es, den Kindern den Weg zu Büchern und Bildung zu ermöglichen. Regelmäßig werden besondere Angebote, wie Bilderbuchkinos und Vorlesestunden für Kinder angeboten. Auch besucht der Kindergarten Iphofen regelmäßig außerhalb der Öffnungszeiten die Bücherei, wo die Kinder auch ihren Büchereiführerschein machen können.

Das Team der Stadtbücherei Iphofen unter der Leitung von Ulrike Witt hat die neuen modernen Räumlichkeiten mit einer gut sortierten Auswahl an Medien von Kinderbüchern über Romane und Krimis bis hin zu Sachbüchern und Zeitschriften und einem Katalog zur Online-Auswahl zum Leben erweckt und leistet damit ehrenamtlich und unentgeltlich einen Beitrag zur Kultur und Bildung für die Stadt Iphofen und die umliegenden Gemeinden.

Team „Frech-Fromm-Fränkisch“

Es begann vor zehn Jahren. Karin Böhm wurde gefragt, ob sie am Weihnachtsmarkt in Kitzingen etwas Fränkisches mit Musik vortragen könnte. Sie setzte sich mit den „Erlacher“ Musikern und den Verantwortlichen zusammen.

So las Karin Böhm, das erste mal alleine, untermalt von den Erlachern Musikanten, fränkische Gschichtli im Rathaus Kitzingen vor. Die Zuhörer waren begeistert und es verlangte nach Wiederholung. Über die Jahre  holte sie zu den sehr gut besuchten Lesungen Lothar Fuchs, Ralph Hartner, Walter Vierrether und Gerdi Mengler dazu. Somit war das Team „Frech-Fromm-Fränkisch“ geboren.

Wie es sich nach alter fränkischer Sitte gehört, ging an diesen Abenden immer der Hut für eine kleine Spende um. Seit 2016 wird Eintritt erhoben. Der Überschuss wird  an verschiedene soziale Zwecke gespendet.

Auch die Erlacher Wirtshausmusikanten, Uwe Hanselmann und Günter Schmitt halten den weihnachtlichen Lesungen in fränkischer Mundart die Treue. Mittlerweile sind die fränkischen weihnachtlichen Lesungen im Rathaus Kitzingen ein fester Bestand des Weihnachtsmarktes in Kitzingen. 

Fränkische Mundart gibt Heimatgefühl- dieses pflegt das Team „Frech-Fromm- Fränkisch“ und gibt es weiter, so das es nicht in Vergessenheit gerät.

Volkstanzgruppe Mainstockheim

1986 suchte der Mainstockheimer Gesangsverein nach Neuerungen im Vereinsleben. Mit zwei Übungsleitern und einer Idee traf man sich mit Gleichgesinnten und gründete eine Volkstanzgruppe. Herr Hugo Reiter ist einer der Mitinitiatoren der Gruppe und heute noch aktiver Tänzer. Schon nach wenigen Trainingseinheiten gab es die ersten Auftritte.

Für das äußere Erscheinungsbild sorgte eine Tracht, die einige Damen unter fachmännischer Beratung von Frau Petter sogar selbst nähten. 

So hat man über drei Jahrzehnte lang fränkische Volkstänze, aber auch internationale Tänze der Volkstanzgruppe Mainstockheim, auf unzähligen Kirchweihtänzen, Maitänzen, Maibaumfesten, Schlossserenaden und Umzügen in und außerhalb des Landkreises der Volkstanzgruppe Mainstockheim genießen können.

Begleitet von Doris Jünger auf Ihrer Quetsche, tanzte die Volkstanzgruppe das Bauernmadla, den Stampfer, den Schlamperer, die Kreuzpolka, den Wolgaster, den Patscher und den Plantanz. 

Das Mitglied Werner Siebert übernahm die handwerkliche Leitung zum Bau eines Bänderbaumes, so dass auch der Bändertanz  vorgeführt werden konnte. Mit Volkstanzlehrgängen holten sich Ulrike und  Walter Lipinski sowie Doris Jünger neue Anregungen für fränkische Volkstänze, die auch der Schwerpunkt der Volkstanzgruppe Mainstockheim sind.

Reinhard Hüßner begleitet die Volkstanzgruppe seit vielen Jahren als Tanzmeister. Sogar im Fernsehen durfte die Volkstanzgruppe Mainstockheim den „Patscher“ vorführen.

Historische Burschenschaft Markt Einersheim

Die Historische Burschenschaft Markt Einersheim wurde 1857 gegründet. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Burschenschaft für einige Zeit aufgelöst, dann 1948 neugegründet und besteht seitdem bis heute noch.

Einst zogen die Schützen, die Bürgerschaft und die Burschen mit ihren Fahnen, Gewehren, Beilen, Säbeln und Trommeln vom Marktplatz aus mit Musikklang um die Kirche zum Schloss hin, um dort der Standesherrschaft ihre Ovationen darzubringen. Es war einst die Parade der Heerschau bzw. der Musterung. Diese Huldigung nimmt seit 1974, anstelle der Standesherrschaft, der Bürgermeister mit dem Gemeinderat entgegen. 

Die Ziele der Burschenschaft sind, eine Einigung der Burschen im Ort und den Burschenauszug an der Kirchweih zu erhalten. In historischen Trachten und geschmückt mit Fahnen, nehmen sie an dem üblichen Umzug teil und halten den brauchtümlichen Burschentanz an der Festwiese ab. Die Historische Burschenschaft, mit dem 1. Vorsitzenden Christian Schatz, hält jedes Jahr dieses Brauchtum aufrecht und feiert jedes Jahr im September ihre Traditionskirchweih. 

Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen setzt sich sehr dafür ein, dass die gemeinsamen Bürgerwehren in das Weltkulturerbe mit aufgenommen werden. Dieser Prozess geht schon über viele Jahre.

Arbeitskreis Kultur im Rathaus Markt Einersheim

Durch die Renovierung des historischen Rathauses in Markt Einersheim im Jahr 2000, boten sich zwei stimmungsvolle Räume für Veranstaltungen an.  Seit 2005 füllt ein Arbeitskreis aus Ehrenamtlichen diese Räume mit kulturellen Leben.

Die Gruppierung „Kultur im Rathaus“ mit seinen 7 Mitgliedern besteht seit 17 Jahren. Sie veranstalten 2-mal im Jahr Kunstausstellungen, die mit Kurzkonzerten eröffnet werden und an je 3 Folgesonntagen stattfinden. Für die Vorbereitung und Durchführung der kulturellen Events ist dieser Arbeitskreis alleine zuständig.

Besonders sind Herr Winfried Laug sowie Frau Barbara Lupold  für die professionelle Organisation und die reibungslose Abwicklung der Veranstaltungen zuständig.

Zusätzlich hilft Frau Lupold seit 20 Jahren bei den einmal im Monat abgehaltenen Seniorentreffen mit und unterstützt seit 10 Jahren die Mittagsbetreuung an der Volksschule „Hellmitzheimer Bucht“.

Siedlerverein Schwarzach

Der Siedlerverein Schwarzach am Main ist in Schwarzach vielseitig aktiv. Neben der Unterstützung seiner Mitglieder z.B. durch Abhalten von Baumschnittkursen, Verleih von Gartengeräten und Geschirr, ist er auch für die Allgemeinheit tätig. Auch stellte er die ersten Ortstafeln auf.

Viele Bildstöcke hat der Verein sanieren lassen, so konnten einzigartige Kulturgüter für unsere Nachwelt erhalten werden. Auch die Gestaltung vieler Grünflächen und die Instandhaltung dieser gehört zu den Aufgaben, deren sich der Verein verschrieben hat. Viele Sitzgruppen und Ruhebänke, z.B. am Kreisverkehr von Stadtschwarzach sind durch ehrenamtliches Engagement seiner Mitglieder entstanden.

Ein besonderes Geschenk hat der Siedlerverein dem Markt Schwarzach am Main im vergangenen Jahr gemacht: Der Kulturwanderweg. Eine rund 7,5 km lange Wanderstrecke wurde im Februar 2017 eingeweiht. Entlang dieser Strecke wurden  12 Tafeln errichtet, die auf historische Gebäude, auf wichtige Denkmäler oder auch auf die einzigartige Natur hinweisen. Prof. Dr. Ralf Klein (Mitglied im Siedlerausschuss) sowie der Ehrenvorstand Herrn Wolfgang Etzel waren maßgeblich an der Erschließung und Einrichtung des Wanderwegs, sowie an der Erstellung der Hinweistafeln entlang des Kulturwanderweges beteiligt.

Alle Kosten für die Entstehung dieses Weges wurden durch den Siedlerverein übernommen. Diese Leistung, die hier durch den Siedlerverein erbracht worden ist, verdient eine besondere Anerkennung.

Dieses Jahr feierte der Siedlerverein mit einer großen dreitägigen Feier und mit einem Festzug durch Schwarzach sein  50-jähriges Bestehen.

Büchereiteam Sommerach

Die Bücherei  wurde von der kath. Pfarrgemeinde Sommerach 1982 gegründet und im ehemaligen Benefizhaus eingerichtet. 

Dank bürgerschaftlichem Engagement und fachgerechter Führung der Bücherei wuchs die Akzeptanz und Beliebtheit in den letzten Jahren stetig an. Insgesamt hält die Bücherei einen Bestand von mindestens 4.000 Bücher, Hörbücher und Spiele vor. Die jährliche Besucherzahl liegt bei über 2.500 Interessenten, wobei im Jahr 2017 ca. 300 Nutzer insgesamt 5.700 Ausleihungen tätigten. Für einen kleinen Ort wie Sommerach sind dies beachtliche Zahlen.

Ohne das herausragende Engagement von Sabine Schramm, die seit 23 Jahren, Irmgard Gündert  die seit 25 Jahren und Frau Helga Lehmeyer die seit 8 Jahren freiwillig unzählige Arbeitsstunden leisten, wäre der Unterhalt der Bücherei seitens der Gemeinde nicht möglich.

Das ehrenamtliche Engagement des Büchereiteams Sommerach verdient besondere Anerkennung.

Helferteam Museum Barockscheune

Seit Eröffnung des Museums Barockscheune im Mai 2003 übernehmen ca. 30 ehrenamtliche Museumshelfer an  ca. 100 Öffnungstagen im Jahr den Kassen- und Aufsichtsdienst. Sie sind kompetente Ansprechpartner und haben dieses Museum aufgrund ihres Engagements maßgeblich geprägt.

Hervorzuheben ist das ehrenamtliche Engagement des ehemaligen Leiters des Museums Barockscheune, Herr Herbert Meyer. Er leitete 14 Jahre lang das Museum als ehrenamtlicher Museumsleiter und hat dadurch dem kulturellen Ansehen der Stadt Volkach zu einem weiteren überregionalen Bekanntheitsgrad verholfen. Besonders lag es ihm am Herzen, die Museumpädagogik einzubinden. Mit dem sog. Kinderpfad ist es Herrn Meyer gelungen, für Kinder und Familien eine beeindruckende Resonanz für historisch geschichtliche Themen zu finden. Aufgrund seiner Vernetzung hat Herr Meyer es verstanden, die Museumslandschaft immer wieder mit verschiedensten Sonderausstellung zu bereichern. Des Weiteren organisierte er Helferessen, war zuständig für die Erstellung der Dienstpläne der ehrenamtlichen Helfer, plante für diese Veranstaltungen und informierte sie mit Rundschreiben über alles, was das Museum Barockscheune betraf.

Ohne ihn und  seinem Helferteam wäre es  der Stadt Volkach nicht möglich, in diesem Ausmaß das Museum zu unterhalten.

Bürgerwehr Wiesentheid

Wiesentheid zählt zu den seltenen Gemeinden in Bayern, in denen bis heute ein Bürgeraufzug abgehalten wird. Es ist ein alter Kirchweihbrauch, der in Wiesentheid seit Jahrhunderten praktiziert wird und sich bis heute auch bei den jüngeren Bürgern großer Beliebtheit erfreut.

Erstmals wurde im Jahr 1616 in Wiesentheid ein Schießhaus gebaut, wo Schießwettbewerbe stattfanden. Diese Schießwettbewerbe wurden fast immer durch Festzüge mit Musik und Fahnenträger eingeleitet. Anzunehmen ist, dass ca. 50 Jahre später im Jahre 1669, als für die Bürger zum Zweck der Selbstverteidigung ein sogenannter „Schützen-Corps“ errichtet wurde, das Preisschießen und der Kirchweihumzug zum fest verankerten Kirchweihbrauchtum gehörte. Sicherlich ging die militärische anmutende Form der Bürgerwehr mit Hauptmann, Offizieren, Avantgarde und Antreten in Formation auf die Bürgergarde zurück, die sich aus dem Schützen-Corps gebildet hatte. Im Jahre 1833 wurden alle militärischen Organisationen in Bayern verboten und die Bürgerwehr wurde bis 1845 aufgelöst. Die pfiffigen Wiesentheider wussten dieses Verbot zu umgehen, indem sie unter der Regie der Schützengesellschaft schossen.  Erst 1882 mussten die Auszügler zum Bürgeraufzug Zylinder und dunkle Anzüge tragen.

 Seit über 300 Jahren zieht jährlich, am letzten Dienstag im September, die Bürgerwehr vom Schlossplatz zum Schießstand an der Steigerwaldhalle zum traditionellen Bürgerschießen. Nach dem Antrittsappell beim Hauptmann Karl Gropp, gibt jeder der traditionell in schwarzem Frack und Zylinder gekleideten Wiesentheider Männer einen Schuss auf die Kirchweihscheibe ab.

Geschossen wird mit einem Kleinkaliber-Gewehr auf eine 50 Meter entfernte 20-cm Scheibe. Der erste Schuss steht traditionsgemäß dem Standesherrn Graf von Schönborn zu. Gewertet wird auf üblicher Weise nach Ringen.

Nach dem Auszug findet die Preisverleihung statt, bevor der Abend mit dem Bürgerball endet.

Der jährliche Bürgeraufzug ist nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für die Zuschauer ein großes Spektakel.